Duo auf der Flucht

Nobeljuwelier in Wien von “Dilettanten” überfallen

(Bild: Andi Schiel, Polizei)

(Bild: Andi Schiel)

(Bild: Andi Schiel)

(Bild: Andi Schiel)

Zwei von Kopf bis Fuß elegant gekleidete Räuber haben am Dienstag den Nobeljuwelier Schullin in der Wiener Innenstadt überfallen. Die beiden bewaffneten Männer drängten die beiden Angestellten - eine Frau ist im achten Monat schwanger - in ein Hinterzimmer, rafften ein paar Schmuckstücke an sich und flüchteten. Von den Tätern fehlt bislang jede Spur. Die große Beute machten sie jedoch nicht: "Das waren Dilettanten", so der Juwelier.

Der Familienbetrieb am Kohlmarkt wurde gegen 12.30 Uhr vor den Augen zahlreicher Securitys der umliegenden Geschäfte Schauplatz eines Überfalls. Ein junger Mann mit blond gefärbten Haaren gab sich als Kunde aus und ließ sich von einer Angestellten, die im achten Monat schwanger ist, Verlobungsringe zeigen. Zur selben Zeit waren ein zweiter Mitarbeiter und ein Fahrradbote im Laden. Plötzlich betrat ein weiterer Mann das Geschäft. Beide "Kunden" zückten Pistolen und drängten die Angestellten ins Hinterzimmer, wo sich der Tresor befand.

"Ich war im Büro im oberen Stock und habe Schreie gehört. Ich hab sofort die Polizei gerufen. Es geht uns allen gut, doch wir machen uns Sorgen um unsere schwangere Mitarbeiterin", sagt Juniorchef Lukas Schullin (27). Die Täter haben laut Schullin keine große Beute gemacht: "Das waren Dilettanten."

"Das waren eindeutig keine Profis"
Einen sehr wertvollen Ring hätten sie beschädigt, aber nicht mitgenommen. Kurz bevor sie aus dem Geschäft stürmten, raubten sie dem völlig geschockten Fahrradboten auch noch das Handy. "Das waren eindeutig keine Profis", bestätigt Polizeisprecherin Adina Mircioane. Zumindest die Überwachungskamera hat die Männer schon eingefangen.

Täterbeschreibung
Der etwa 25 bis 30 Jahre alte blonde Täter trug eine Hornbrille, ein kariertes Hemd sowie einen Trenchcoat. Mit dem Juwelierangestellten sprach er in gebrochenem Englisch. Sein Komplize dürfte 30 bis 40 Jahre alt sein und hatte einen dunklen Wollmantel an sowie eine Schirmkappe auf. Er trug einen dunklen Bart.

Detail am Rande: Wie die Ermittlungen ergaben, waren die Räuber noch kurz vor dem Überfall in einem Geschäft beim Michaelerplatz Schuhe kaufen.