Mann verhaftet

Nach Ehrenmord: Türke will in Österreich leben

Österreich
17.05.2016 16:48

Kurioser Rechtsstreit am Verwaltungsgericht in Wien. Weil die Einwanderungsbehörde (MA 35) einer Familienzusammenführung im Weg steht, ging die türkische Familie vor Gericht. Der "Kläger" konnte an der Verhandlung allerdings nicht teilnehmen - er wurde bei der Einreise nach Österreich am Samstag verhaftet...

Die Familienzusammenführung der etwas anderen Art wurde am Dienstag verhandelt. Frau und Tochter des Türken leben bereits seit den 80er-Jahren in Österreich, der Mann wiederum in der Türkei. Schon seit Jahren wollen die beiden Damen das Familienoberhaupt nach Österreich holen, die MA 35 lehnte ab. Hauptgrund: Es gebe für den Herrn keine Zukunftsperspektive.

In Türkei Haftstrafe für Ehrenmord verbüßt
Und was möglicherweise noch schwerer wiegt: Der Mann hatte 1976 in seiner Heimat einen Ehrenmord verübt und verbüßte eine jahrelange Haftstrafe. Also: Es besteht laut Einwanderungsbehörde eine "negative Gefährdungsprognose".

Bei Einreise nach Österreich festgenommen
Dennoch zog die Familie vor Gericht. Während Frau und Tochter samt Rechtsbeistand ungeduldig vor dem Verhandlungszimmer warteten, fehlte einer: der Vater nämlich. Er wurde am Samstag bei seiner Einreise nach Österreich verhaftet und sitzt im niederösterreichischen Korneuburg in Auslieferungshaft.

Isa K. wurde nämlich per europäischem Haftbefehl - ausgestellt von einem Gericht in Berlin - gesucht. Offenbar war der Verdächtige in Abwesenheit zu drei Monaten Haft verurteilt worden. Wie es aus Ermittlerkreisen heißt, wegen Meineids.

Die Hintergründe für die Verhaftung sind auch dem Richter des Verwaltungsgerichtshofes nicht ganz klar - daher vertagte er die Verhandlung.

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