Ukraine-Friedensplan

Poroschenko will einseitige Waffenruhe ausrufen

Ausland
18.06.2014 11:28
Nach einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin hat der ukrainische Präsident Petro Poroschenko am Mittwoch verkündet, schon bald eine einseitige Waffenruhe ausrufen zu wollen. Die beiden Staatschefs hatten am Dienstagabend über einen "möglichen Waffenstillstand im Südosten der Ukraine" gesprochen. Schwere Gefechte und die Explosion einer Gas-Pipeline erschweren die Friedensbemühungen allerdings.

Poroschenko wolle einen Friedensplan umsetzen, der "mit meinem Befehl für eine einseitige Waffenruhe beginnt", sagte er der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine. Dann müsse die Unterstützung aller Konfliktbeteiligten für seinen Friedensplan eingeholt werden, der unter anderem ein Ende der Kampfhandlungen vorsieht. "Das sollte sehr bald passieren", sagte der ukrainische Staatschef.

Er hatte am Dienstag bei einem Telefonat mit Putin über eine Waffenruhe in der Ostukraine beraten. Russland steht im Verdacht, die Unruhe im Osten des Krisenlandes durch die Unterstützung der prorussischen Separatisten anzuheizen. In dem Gespräch mit Poroschenko habe sich Putin besorgt über den Tod von zwei russischen Journalisten geäußert, hieß es aus dem Kreml. Der russische Präsident habe gefordert, die Sicherheit von Reportern in der Region müsse sichergestellt werden. Poroschenko habe eine Untersuchung zugesagt.

Explosion an Gas-Pipeline
Das Verhältnis der beiden Länder wird auch von einem Gasstreit belastet. Erneut kamen am Dienstag zahlreiche Menschen bei Kämpfen zwischen Regierungseinheiten und Separatisten im Osten des Landes ums Leben. Am Rande der Kämpfe kam es zu einer Explosion an einer Leitung für den Export von russischem Gas Richtung Westen (siehe Story in der Infobox). Dem Leitungsbetreiber Ukrtransgaz zufolge hat der Zwischenfall aber keine Auswirkungen auf den Gasfluss in die EU, da es eine Ersatz-Pipeline gebe.

Poroschenko will Pufferzone entlang Grenze zu Russland
Poroschenko hatte bei einem Telefonat seinen Friedensplan auch der deutschen Kanzlerin Angela Merkel vorgestellt. Dazu gehöre eine zehn Kilometer breite Pufferzone entlang der Grenze zu Russland, um Nachschub für militante Gruppen zu verhindern, hieß es. Die Separatisten erklärten sich grundsätzlich zu Gesprächen bereit, verlangten aber, dass Vermittler Russlands oder internationaler Organisationen hinzugezogen würden.

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