Open-Source-Flieger

Burrito-Bomber: Kampfdrohne liefert Essen statt Bomben

Elektronik
13.12.2012 10:49
In den letzten Jahren setzte das US-Militär vermehrt auf Drohnen, wenn es um gezielte Angriffe auf vermeintliche Terroristen ging. Dass die autonomen Fluggeräte aber auch für ganz andere Dinge als Aufklärung und Bombenangriffe taugen, zeigen einige Drohnen-Enthusiasten aus den USA. Der "Burrito-Bomber" des Projekts "Darwin Aerospace" wirft nicht etwa Sprengsätze, sondern die namensgebenden mexikanischen Leckerbissen ab. Bestellt wird mittels Smartphone-App.

Geht es nach den Entwicklern, dann könnten Drohnen wie die ihre in Zukunft eine im wahrsten Sinn des Wortes tragende Rolle beim Ausliefern von Essen spielen – wenngleich nur bei Gerichten, denen es nichts ausmacht, wenn sie am Fallschirm zu Boden segeln. Das mag auch der Grund sein, warum das unbemannte Flugobjekt zunächst mit robusten Burritos getestet wurde. 

Per App bestellt, per Drohne geliefert
Die Funktionsweise: Mittels Smartphone-App wird der Burrito bestellt und auch gleich sein Bestimmungsort auf einer Karte eingezeichnet. Das gefüllte mexikanische Fladenbrot wird dann nach Wunsch zubereitet, verpackt und in eine mit einem Fallschirm ausgestattete Rolle aus Karton gesteckt. Die wird an der Abwurfvorrichtung der Drohne befestigt, und schon kann der Flugkörper starten. 

Nach dem Start navigiert der kleine Flieger automatisch mit Unterstützung des Navigationssystems GPS ans Ziel, wirft seine Kalorienbombe ab und kehrt – ebenfalls automatisch – zurück zur Basis. Der bestellte Burrito segelt an einem Fallschirm zu Boden, wo der hungrige Auftraggeber bereits auf ihn wartet. Ein in die Drohne eingebauter Arduino-Minicomputer lenkt die Drohne.

Drohne günstig im Internet erhältlich
Bei der Drohne selbst handelt es sich um den Typ "Skywalker X8 Flying Wing", berichtet das IT-Portal "Golem". Die Drohne mit einer Flügelspannweite von etwas mehr als zwei Metern ist online zu Preisen von etwa 200 US-Dollar erhältlich. Auch die restlichen Komponenten sind leicht zu bekommen: Den Arduino-Minicomputer gibt's im Elektronikhandel, und das Abwurfsystem bieten in den USA viele Modellflug-Läden, die auch die Drohne selbst verkaufen, an.

Das Bemerkenswerte: Alle Baupläne und auch die notwendige Steuerungssoftware stehen kostenlos im Internet zur Verfügung. "Darwin Aerospace" betrachtet seinen Burrito-Bomber als Open-Source-Gerät. Jeder, der will, kann es nachbauen – vorausgesetzt, er bringt das notwendige Geschick mit, schließlich sind Drohnen doch um einiges komplexer als handelsübliche Modellflugzeuge.

Ähnliches Projekt in Deutschland: Der "Dönercopter"
Unbemannte Flugobjekte erfreuen sich auch in Europa zunehmender Beliebtheit, wenngleich hierzulande die gesetzlichen Regelungen strenger ausfallen. Während in den USA sehr schnell die Erlaubnis zum Abheben erteilt wird, sind kleine Flugkörper hierzulande an strenge Auflagen gebunden. Trotzdem gibt es auch in Deutschland bereits eine Organisation, die davon träumt, eines Tages Döner Kebap mittels Drohne auszuliefern.

Beim "Dönercopter" kommt allerdings kein unbemanntes Flugzeug, sondern ein Quadrocopter, also ein Mini-Helikopter mit vier Rotoren, zum Einsatz. Sonst ähnelt das Konzept dem des Burrito-Bombers: Die Kunden bestellen ihren Wunschdöner, der nach der Zubereitung an die Drohne übergeben wird, welche ihn dann beim hungrigen Auftraggeber abliefert.

Das Ziel der "Dönercopter"-Macher: ein deutschlandweiter Flug-Lieferdienst für Döner Kebap. Der Weg dorthin ist freilich noch lang. Derzeit werden der "Dönercopter" und die zugehörige App im deutschen Freiburg getestet und weiter verbessert. Vonseiten der Hersteller heißt es, der "Dönercopter" sei "in einer frühen Entwicklungsphase", zudem seien auch noch die rechtlichen Rahmenbedingungen für den fliegenden Fladenbrot-Lieferanten zu klären.

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