Gespag bestreitet:

Laut Rechnungshof Personalabbau in Landesspitälern

Oberösterreich
27.12.2017 12:51

Der Abbau von gut 600 Mitarbeitern in der Landesverwaltung ist einer der "Deregulierungserfolge", mit denen sich die fürs Personal verantwortliche ÖVP gerne verschämt brüstet. Ungefähr den gleichen Personalabbau soll es laut Zahlen vom Bundesrechnungshof aber auch in den Häusern der Landesspitälerholding Gespag gegeben haben - was natürlich ein viel heikleres Thema wäre. Die landeseigene Gespag bestreitet die auf Angaben der OÖ Landesregierung beruhende Darstellung des Bundesrechnungshofes, sie habe von 2010 bis 2015 knapp 10 Prozent ihre Krankenhauspersonals reduziert, und sie nennt weit höhere Mitarbeiterzahlen als die Prüfinstanz.

Im jüngsten Bericht mit Schwerpunkt Beamtenpensionen in den Ländern hat sich der Rechnungshof auch mit der Entwicklung des Personalstands in der oberösterreichischen Landesverwaltung  und in den Landeskrankenanstalten in den Jahren 2010 bis 2015 auseinandergesetzt. Wobei die Prüfinstanz  in den an Teilzeitjobs reichen Institutionen mit "Vollbeschäftigungsäquivalenten" (VBÄ) rechnet  - die Zahl der Köpfe in den Häusern ist weit höher. Wenn in diesem Bericht von "Mitarbeitern", etc.,  die Rede ist, sind  VBÄ gemeint.

Großes Job-Minus von 2010 bis 2015

Laut Rechnungshof ist die Zahl der Mitarbeiter in der Landesverwaltung im Prüfungszeitraum von 6520,75 auf 5906,50 zurückgegangen - eine  Reduzierung von 9,4 Prozent. Wobei der stärkste Abbau, nämlich um 14,4 Prozent auf 1976,50, bei den Landesbeamten stattfand; die Anzahl der Vertragsbediensteten sank um 6,7 Prozent auf 3930.
614,25 Mitarbeiter wurden also in der Landesverwaltung abgebaut. Ähnliches soll sich laut Rechnungshof in den Landeskrankenanstalten der Gespag (noch vor Einbringen zweier Häuser in das Kepler Uniklinikum) abgespielt haben.

9,9 Prozent weniger Personal in Landesspitälern?

Der Bedienstetenstand in den Landesspitälern sank laut Rechnungshofbericht von 5969 auf 5379,50, das sind 589,5 oder 9,9 Prozent weniger. Auch hier habe es im Bereich der Beamten das stärkste Minus gegeben, um 33,3 Prozent auf 363,25. Bei den Vertragsbediensteten habe  es laut Rechnungshof ein Minus von 7,5 Prozent auf 5016,25 Mitarbeiter gegeben. Als Quelle für diese Zahlen gibt der Rechnungshof "Amt der Oberösterreichischen Landesregierung" an.

Gespag widerspricht dem Rechnungshof

In der Führungsetage der Gespag reagiert man mit Verwunderung auf diese Zahlen des Rechnungshofes und dessen Darstellung eines Personalabbaus: "Das Gegenteil ist der Fall!", so eine Sprecherin der Landesspitälerholding. In den letzten Geschäftsberichten weist die Gespag für das Jahr 2015 insgesamt 8264 in Vollzeit umgerechnete Mitarbeiter aus, etwas mehr als 2014 (8181) und 2013 (8166).

Wie diese Zahlendiskrepanzen zustandekommen, haben wir beim Rechnungshof angefragt. Die Antwort steht noch aus.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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