Seit 10. März wird bei der Verkehrspolizei in Oberösterreich ein neuartiges Suchtgift-Vortestgerät eingesetzt. Eine erste Zwischenbilanz zeigt: Die Zahl der überführten Lenker ist damit sofort deutlich angestiegen! Zwischen März und Juni wurden im Schnitt pro Monat 39 Prozent mehr Drogenlenker aus dem Verkehr gezogen als im Vergleichszeitraum 2016. Täglich erwischt es zwei Fahrer!
Das Gerät ist transportabel und rund um die Uhr einsetzbar. "Und es ist effektiv und zuverlässig", sagt Oberst Klaus Scherleitner, Chef der Landesverkehrsabteilung.
99 Prozent genau
Etwa 99 Prozent der mittels Speichel-Vortest angezeigten Ergebnisse wurden durch nachfolgende medizinische Blutanalysen bestätigt, die Fehlerquote ist daher extrem niedrig. "Das Vortestgerät kann sechs chemische Drogenhauptgruppen feststellen, das Ergebnis liegt binnen zehn Minuten am Tisch", erklärt Scherleitner.
Sechs Inhaltsstoffe werden getestet
Neben Cannabis schlägt es etwa auch bei Ecstasy, Crystal Meth oder Opiaten an. Bei den meisten der überführten Lenker wurde ein Mix aus mehreren Substanzen nachgewiesen.
Vorerst läuft der Drogenvortester im Probemodus. Fällt die Analyse am Jahresende zufriedenstellend aus, ist an eine flächendeckende Einführung, ähnlich wie beim Alko-Vortester, gedacht.
Kosten: 5000 Euro je Gerät
Die Anschaffungskosten betragen je Gerät etwa 5000 €. "Am Geld wird es daher nicht scheitern", sagt Oberst Scherleitner.
Internationale Studien zeigen, dass etwa vier Prozent aller Lenker in Europa Drogen oder Medikamente konsumiert haben.
Hohe Dunkelziffer
Die Dunkelziffer ist in dem Bereich daher ähnlich groß wie beim Fahren unter Alkohol. "Mit dem Einsatz der Drogen-Vortestgeräte wird ein wichtiger Schritt für die Verkehrssicherheit gesetzt", sagt FP-Verkehrslandesrat Steinkellner.
Jürgen Pachner, Kronen Zeitung
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