Norwegen:

Elektro-Autos vor der Skihütte aufladen

Oberösterreich
03.06.2017 14:05

Den Spagat zwischen fossiler und erneuerbarer Energie schafft Norwegen mit "grüner" Weste. Vom Land, in dem man vor der Skihütte sein Elektroauto anstecken kann, hat sich eine oberösterreichische Wirtschaftsdelegation unter der Führung von LH-Vize Michael Strugl (VP) inspirieren lassen.

Petter Haugneland und Erik Lorentzen vom norwegischen E-Mobilitätsverband träumen von einem Norwegen, in dem nur noch Elektroautos unterwegs sein werden - schon 2025 soll es so weit sein! Utopisch? Nicht im hohen Norden: Bereits jetzt liegt der Anteil an Elektro- und Hybrid-Autos in Norwegen bei 35 Prozent, in Oslo fährt sogar schon jeder Zweite mit Strom: "Damit sind wir weltweit Spitze. Am beliebtesten ist der E-Golf, Ladestationen gibt es mittlerweile sogar bei Skihütten oder an abgelegenen Bergseen", so Haugneland.

Beeindruckt, aber auch ein wenig ungläubig zeigte sich beim Besuch die OÖ-Delegation mit Unternehmern und LH-Vize Michael Strugl an der Spitze. Der glaubt an die Zukunft der E-Mobilität: "Das Interesse bei den Lenkern ist definitiv da, und vor allem im urbanen Raum werden Elektrofahrzeuge irgendwann aus Klimaschutzgründen privilegiert sein".

Großprojekte wie die E-Mobilität verschaffen Norwegen eine "grüne" Weste. Doch die finanziellen Ressourcen dafür hat das Land vor allem wegen seiner Stellung als einer der größten Erdöl- und Erdgasexporteure der Welt. Der Wert des norwegischen Ölfonds betrug Ende 2015 knapp 777 Milliarden Euro. Das Zentrum dieser Industrie liegt in Stavanger, wo die Delegation die riesige Gasanlage Kårstø besichtigte. Die OMV hat dort kräftig investiert, beschäftigt am Standort mehr als hundert Mitarbeiter: "Ein Drittel unserer Erdöl-Barrels kommt aus Norwegen, bei einem neu entdeckten Erdölfeld sind wir wieder mit 25 Prozent beteiligt", so Christoph Trentini von OMV Norge. Norwegen selbst verdient zwar kräftig am Erdöl - für die Versorgung im eigenen Land wird diese "schmutzige" Energie jedoch nicht eingesetzt...

Jasmin Gaderer, Kronen Zeitung

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