Es sollte ein perfektes Mädels-Wochenende in den Bergen werden – vier Schwestern und ihre Cousine aus Deutschland waren am Dachstein unterwegs, hatten in der Seethalerhütte übernachtet. Vorgefeiert wurde der 28. Geburtstag von Tabea S. aus Mannheim, nachgefeiert der 26. Geburtstag ihrer kleinen Schwester Miriam aus Stuttgart. Beim Frühstück erklärten die Geburtstagskinder, dass sie auf den Gipfel des „Hohen Dachstein“ wollten, die anderen stiegen ab.
Tschechen hatten gewarnt
Da die Schwestern ohne Steigeisen auf dem abgeschmolzenen Gletscher von der Spur abwichen, nahm das Unglück seinen Lauf: Die Ältere rutschte 20 Meter unterhalb des Ausstieges aus und stürzte sieben Meter tief in eine Gletscherspalte! Die Jüngere konnte sich gerade noch halten, aber nicht fortbewegen. Zuvor hatten tschechische Bergsteiger den Frauen noch Warnungen zugerufen, da sie die Gefahr erkannt hatten. Nun alarmierten sie die Rettungskräfte – am raschesten am Unfallort war der Wirt der Seethalerhütte, Wilfried Schrempf: "Mit zwei Kollegen fuhr ich per Skidoo zur Gletscherspalte. Ich sicherte die Schwester, die sich noch am Rand festhalten konnte. Wir konnten mit der Verunglückten sprechen, versprachen ihr, dass sie bald gerettet werden würde."
Der Rettungsheli "C 14" barg das Duo per Tau. Tabea S. war leicht unterkühlt und hat eine Schulterprellung erlitten, kam ins Schladminger Spital: "Wir hatten hier schon schwere Unfälle, es war ein Geburtstagswunder, dass nicht mehr passiert ist", freut sich Schrempf von der Bergrettung Ramsau. Experten warnen vor Dachstein-Touren.
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