Das Schicksal des kleinen Hanbold hatte viele Österreicher berührt: Der Knirps, dessen Familie aus der Mongolei stammt, war Anfang Dezember mit seinem ebenfalls einjährigen Cousin Tergel aus einem Fenster gestürzt. Während Tergel praktisch unversehrt blieb, erlitt Hanbold ein massives Schädel-Hirn-Trauma, seine rechte Schädeldecke musste in drei Teilen entfernt werden.
Bub fünf Mal operiert
Im Februar gab es dann die erste wirklich gute Nachricht. Neurochirurg Babak Parsaei von der Linzer Kinderklinik, der den kleinen Hanbold schon mittlerweile fünf Mal operiert hatte, konnte die tiefgefrorenen Knochenstücke auftauen, zusammenkleben und wieder einfügen. Dann kam der linksseitig noch stark gelähmte Bub mit seiner 23-jährigen Mutter Bolorchuluun G. auf Reha. In der Vorwoche wurde Hanbold in der Kinderklinik erneut operiert.
"Ein Riesenfortschritt"
Chirurg Parsaei: "Wir haben die losen Knochen nun mit Schrauben und Platten am Schädelrand fixiert. Wenn dann alles zusammengewachsen ist, kommt das ganze Metall wieder heraus." Hanbold hat durch die fürchterlichen Kopfverletzungen zwar einen Entwicklungsrückstand, kann aber nun schon wieder alleine stehen und gehen. "Ein Riesenfortschritt", so Chirurg Parsaei im Interview mit der "Krone".
"Krone": Der Kleine hat sich um vieles besser entwickelt, als zuerst absehbar war.
Babak Parsaei: Sein Kopf ist bei dem Aufprall buchstäblich wie eine Melone aufgeplatzt. Wir mussten die zerbröselten Schädelknochen neu zusammensetzen, Haut vom Oberschenkel transplantieren und so weiter. Erst in der Vorwoche wurde Hanbold ein Schlauch abgenommen, mit dem bisher überschüssige Gehirnflüssigkeit in den Bauchraum floss.
"Krone": Wird der Kleine dauerhafte Hirnschäden haben?
Parsaei: Das kann man noch nicht so genau sagen. Etwas wird schon bleiben, aber generell erholen sich Kinder weit besser als Erwachsene von solchen Kopfverletzungen.
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