Stiller Abschied

Nach Hametners Tod bleibt die Frage “Warum?”

Oberösterreich
04.03.2011 16:33
Die Kirche in Gmunden ist voll gewesen, es herrschte vollkommene Stille. Nach dem Begräbins von Robert Hametner (59) im engsten Familienkreis verabschiedete sich Gmunden am Freitag bei einem ökumenischen Requiem vom ehemaligen Stadtamtsdirektor. Sein Selbstmord und die Anschuldigungen an Bürgermeister Heinz Köppl wurden nicht direkt angeprochen: "Es bleibt die Frage 'Warum?'"

"Er war ehrgeizig, zuverlässig, hat aber für sich die Stille gesucht und war innerlich unruhig. Aber das haben nur seine engsten Freunde und Mitarbeiter gewusst", beschrieb der evangelische Priester Alexander Hagmüller den Verstorbenen. Und er mahnte, die Tragödie "auf der politischen Spielwiese für die Verfolgung der eigenen Ziele zu nutzen".

Nach dem fast einstündigen Gottesdienst verließen die Trauernden nahezu wortlos die Kirche. Bis in die Amststube in Gmunden "Normalität" einkehrt, wird es noch dauern. Ob Bürgermeister Heinz Köppl, der dem Requiem offenbar ferngeblieben war, bereits kommende Woche zurück ins Rathaus kommt, wusste niemand.

Inzwischen rufen auch die beiden Gemeindereferenten beim Land OÖ, Josef Ackerl (SPÖ) und Max Hiegelsberger (ÖVP) dazu auf, die Vorwürfe "besonnen" zu analysieren (Interview in der Infobox). Wie berichtet, hatte Hametner seinem Bürgermeister in einem Mail vor dem Todesschuss vor einer Woche extremes Mobbing vorgeworfen und in einer Anzeige an die Staatsanwaltschaft den Verdacht des Amtsmissbrauchs geäußert. Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.

von Markus Schütz, "Oö-Krone"

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