"Spielwaren sind ein Wachstumsmarkt, bei dem nicht die Löhne der chinesischen Arbeiter den Warenpreis bestimmen, sondern eher Transport, Entwicklung, Rohstoffkosten und auch der Mitbewerb", widerlegt Franz Schweighofer die deutsche These, dass die Preise für Spielzeug nach dem Weihnachtsgeschäft wieder anziehen würden.
Doch wer ist im Jahr 2010 der potenzielle Kunde in den Spielwarengeschäften in Oberösterreich? "Das kann man schwer sagen, bei uns kaufen etwa gleich viel Eltern wie auch Großeltern ein", weiß Ulrike Zechel vom gleichnamigen Traditionsspielwarengeschäft auf der Linzer Landstraße. Zudem glaubt sie nicht an einen möglichen Anstieg der Preise von Lego, Playmobil, Puppen und Co.: "Im Verhältnis zum Wert des Geldes war Spielzeug früher ja viel teurer", erklärt die Linzer Geschäftsfrau, die auf weniger als 100 Quadratmetern rund 25.000 verschiedene Artikel anbietet.
Pädagogisches Spielzeug liegt im Trend
"Da können wir auch mit großen Spielzeugketten mithalten. Wir haben halt nur jedes Stück einmal im Geschäft, dafür sind wir bei Bestellung und Lagerung sehr flexibel", spürt Zechel, dass der Trend heuer weg von Spielkonsolen hin zu qualitativ hochwertigem, pädagogischem Spielzeug geht.
"Die Renner sind heuer Puppen, Gesellschafts- und Konstruktionsspiele – die Zeiten, wo irgendetwas gekauft wurde, sind vorbei", weiß die Geschäftsfrau des Traditionsbetriebes, dass immer häufiger alters- und auch entwicklungsgerechtes Spielzeug gefragt ist.
Klassiker nach wie vor beliebt
Toys"R"Us-Chef Franz Schweighofer glaubt hingegen weiter an einen Boom bei Computerspielen und Konsolen. "Es gibt aber auch die Klassiker, die jedes Jahr gut laufen, wie Gesellschaftsspiele, Lego oder Playmobil heuer mit seiner Agentenserie", so der Geschäftsführer der Spielwarenkette. Zudem würden auch Barbie und ferngesteuerte Fahrzeuge im Trend liegen.
"Es werden aber nicht weniger Computerspiele gekauft. Früher haben halt Kinder im Alter von zehn Jahren Gesellschaftsspiele geschenkt bekommen, heute sind es auch Spielkonsolen", weiß Schweighofer. Wobei er bestätigt, dass die Kunden zu qualitativ hochwertigem Spielzeug greifen, Billigware "ausgespielt" hat. Dennoch rät Schweighofer nur bedingt zu Holzspielwaren: "Auch wenn Holz grundsätzlich am natürlichsten ist, sind die verwendeten Lacke oftmals gefährlicher als Kunststoffspielzeug."
von Claudia Prietzel, "OÖ Krone"
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