Im Land der Mitte

“Krone”-Reportage: Firmen aus OÖ in China erfolgreich

Oberösterreich
01.11.2010 15:42
Schier endlos ist die Zahl der in Bau befindlichen Wohnblöcke, die den Straßenrand säumen. Shanghai wächst, das wird auch deutlich, während eine oberösterreichische Delegation, angeführt von Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Ulrike Rabmer-Koller und Landeshauptmann-Vize Franz Hiesl, unterwegs ins eineinhalb Busstunden von Shanghai entfernte Taicang ist.

"15 österreichische Unternehmen haben sich hier angesiedelt", weiß Raimund Gradt, Österreichs Handelsdelegierter in Shanghai. Eines davon hat seine Zentrale in Wels: "Tiger Drylac" aus Shanghai steht am Werkstor. Seit 14 Jahren ist Tiger in China aktiv, das bestehende Werk wurde noch auf Reisfeldern errichtet – mittlerweile leben und arbeiten hier 450.000 Menschen, 230 davon für den Welser Konzern.

Wegen des Wachstums Taicangs will die Stadt einen Park errichten, weshalb Tiger gerade umsiedelt. Wenige Kilometer entfernt entstand – großzügig von China unterstützt – ein größeres Werk, das in Kürze voll in Betrieb geht. Die Kapazität wird auf 15.000 Tonnen Pulverlacke ausgebaut, produziert wird überwiegend für den lokalen Markt.

Seit sechs Jahren leitet Biao Lou den Standort. Der an der Wirtschaftsuni in Wien ausgebildete Manager berichtet von 60 Prozent Wachstum – pro Jahr! 2011 werden 28 Millionen Euro Umsatz erwartet. Auch einige Österreicher arbeiten für Tiger Drylac. Dass deren Kinder eine deutschsprachige Schule besuchen, lässt der Konzern sich pro Nase 15.000 Euro im Jahr kosten.

Know-how lässt sich China viel kosten
In unmittelbarer Nachbarschaft liefert noch ein Konzern aus dem Land ob der Enns ein Beispiel erfolgreicher Expansion: Ebner Industrieofenbau aus Leonding. Seit 2004 werden von 135 Mitarbeitern Anlagen für die Stahl-, Kupfer- und Aluminiumproduktion gefertigt. Ebner teilt das Tiger-Lacke-"Schicksal" und übersiedelt, berichtet der Manging-Director Jia-sheng Wang. Unter denselben großzügigen Rahmenbedingungen. "China investiert viel in Ansiedlung und Weiterentwicklung von Know-how", bilanzierte die Delegation aus Oberösterreich auf der Rückfahrt nach Shanghai, bevor man tags darauf die Heimreise antrat.

von Harald Kalcher, "OÖ Krone"
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