Gemeinde-Debatte

Oberösterreicher lieben eigenen Orts-Charakter

Oberösterreich
10.10.2010 18:01
Wer Verwaltungs-Einsparungen mit Zusammenlegungen von Gemeinden erreichen will, tut sich in Oberösterreich schwer: Laut Exklusiv-Umfrage im Auftrag der "OÖ-Krone" haben, wie berichtet, 46 Prozent der Landsleute Gemeinde-Fusionen abgelehnt. Jeder zweite deshalb, weil jede Gemeinde einen eigenen Charakter hat.

Das Linzer IMAS-Institut, das 1.010 repräsentativ ausgewählte Oberösterreicher befragte, gab ihnen die Möglichkeit, mehrere Gründe pro und kontra Zusammenlegung anzugeben. Die größte Gruppe der Fusionsgegner mit 55 Prozent befürchtet "allgemein zu große Nachteile", die von längeren Wegen bei Behördengängen bis zu weniger Mitsprache in der Lokalpolitik reichen.

Bei den speziellen Ablehnungsgründen liegt der "eigene Charakter jeder Gemeinde" mit 50 Prozent mit weitem Vorsprung an erster Stelle. Den zweithäufigsten Grund, nämlich nicht auf den eigenen Namen der Heimatgemeinde verzichten zu wollen, nannten mit 24 Prozent nicht einmal halb so viele der Befragten.

Fast so wichtig wie der eigene Name der Gemeinde ist der eigene Bürgermeister: 22 Prozent sind auch deshalb gegen Gemeinde-Zusammenlegungen, weil sie nicht darauf verzichten wollen, das Gemeindeoberhaupt im eigenen Ort zu haben.

Junge wollen Autonomie wahren
Den größten Wert auf den eigenen Charakter ihrer Heimatgemeinde legen junge Leute. 62 Prozent der 16- bis 29-Jährigen gaben ihn als Grund an, warum ihre Gemeinde nicht mit einer anderen "fusioniert" werden soll. Die Wertschätzung für den besonderen Charakter der eigenen Gemeinde steigt auch mit dem Bildungsniveau: Leute mit Volks- oder Hauptschulabschluss berufen sich zu 47 Prozent auf ihn, Maturanten und Uni-Absolventen zu 53 Prozent.

Kronen Zeitung

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