Übernimmt Otto?

Zittern bei Quelle in Linz – Mitarbeiter dennoch positiv

Oberösterreich
21.10.2009 10:35
Das traditionsreiche deutsche Versandhaus Quelle muss nun endgültig geschlossen werden. Alle Verkaufsverhandlungen sind fehlgeschlagen, bis zu 7.000 Mitarbeiter in Deutschland verlieren ihre Jobs. Bei Quelle Österreich mit Zentrale in Linz kämpft man „wie die Löwen“ ums Weiterleben, dazu braucht man aber selbst einen Käufer. Mit Interessenten werden nun Gespräche geführt.

Nachdem der Arcandor-Konzern, Mutter des deutschen Quelle-Versandes, im Juni Insolvenz angemeldet hatte, gab es hektische Verkaufsverhandlungen. Am Montagabend aber musste Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg mitteilen, dass alle möglichen Investoren wieder abgesprungen sind: „Es gibt jetzt keine Alternative zur Schließung Quelle Deutschland mehr.“ Aber man will nun noch versuchen, das wirtschaftlich gesunde Auslandsgeschäft sowie den Einkaufssender HSE 24 in einem eigenen Prozess zu verkaufen.

Dadurch ist völlig offen, was mit Quelle Österreich passiert. „Im Moment sind die Folgen aus der angekündigten Schließung der Quelle Deuschland nicht absehbar“, so ein Unternehmenssprecher in Linz.

"Noch ist nich alles verloren"
Quelle Österreich-Chef Wolfgang Binder war am Dienstag in Frankfurt, um für ein Weiterleben zu kämpfen. Zur aktuellen Lage sagt er: „Die Geschäfte der Quelle Österreich laufen zufriedenstellend. Wie andere Auslandsgesellschaften sind wir in Österreich erfolgreich. Wir sind sogar leicht über dem Vorjahr, befinden uns im Gegensatz zur Muttergesellschaft nicht in Insolvenz! Noch lebt die Chance, noch ist nicht alles verloren!“ Nun arbeite man an einem Verkauf an interessierte Investoren.

Daneben braucht Quelle Österreich mit seinen rund 1.200 Mitarbeitern die Aufrechterhaltung der notwendigen Dienstleistungen von Quelle Deutschland durch den Insolvenzverwalter.

Mitarbeiter positiv gestimmt
Die Quelle-Mitarbeiter in Linz sind dennoch positiv gestimmt:
„Wir sind voller Hoffnung!“ Das zeigte Umfrage der "Krone" vor Ort:
„Wir denken positiv, glauben, dass es weitergeht.“ Doch im Hintergrund lauert die Angst.

„Bei uns haben heute ständig Kunden angerufen, die wollen, dass wir weitermachen. Viele Kunden stehen voll hinter uns. Einige haben sogar gesagt: ,Eigentlich brauch’ ich nix, aber ich bestell’ etwas, damit es bei euch weitergeht.‘ Die Firma Quelle gibt es in Österreich doch schon seit fünfzig Jahren“, berichtet gerührt Marianne Angermayr (47), Teamleiterin des Quelle-Callcenters. Sie arbeitet seit 15 Jahren bei „ihrer“ Firma: „Wir sind natürlich voller Hoffnung – so schnell geben wir sicher nicht auf. Wir setzen alle auf den Vorstand.“

Das Vertrauen in die Geschäftsführung ist bei den Mitarbeitern groß. „Es tut uns für  die deutschen Kollegen sehr leid. Aber wir haben von unserem Vorstand heute erfahren, dass die Partnersuche gut läuft. Ich seh’s positiv, für uns ist die Situation nicht schlecht“, erklärt Erwin Mayr (54), der in der Werbung arbeitet und seit 33 Jahren bei  Quelle ist. Hoffentlich werden die „Quelle-Wünsche“ wahr!

von Susanne Brosch und Werner Pöchinger, "Krone OÖ"

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