500 Mio. Minus

Kärntner Hypo schreibt Verlust in Millionenhöhe

Kärnten
03.02.2009 16:19
Die Kärntner Hypo Group Alpe Adria wird laut Medienberichten das Jahr 2008 mit einem Bilanzverlust von 500 Millionen Euro abschließen. Seitens der Bank gab es am Dienstag dazu keine Stellungnahme. Das Jahresergebnis liege noch nicht vor. Es werde zeitgerecht vor der für April geplanten Hauptversammlung veröffentlicht werden. Die Hypo hatte erst kurz vor Weihnachten vom Bund 900 Millionen Euro Partizipationskapital aus dem Bankenpaket erhalten, vom Mutterkonzern aus Bayern flossen 700 Millionen Euro.

Der Halbjahresverlust der Hypo, die mehrheitlich der schwer angeschlagenen Bayerischen Landesbank (BayernLB) gehört, war 2008 noch bei 62 Millionen Euro gelegen. Im Herbst hatte der Konzern, der vor allem im ehemaligen Jugoslawien aktiv ist, von den Bayern eine Kapitalspritze im Ausmaß von 700 Millionen erhalten und vor Weihnachten auch noch das Bankenpaket der Republik Österreich in Anspruch genommen. Damit, so Vorstandsvorsitzender Tilo Berlin damals, sei das Unternehmen mit ausreichend Kapital ausgestattet und für die schwierigen Zeiten gerüstet.

Keine Stellungnahme der Bank
Offiziell wollte zu dem kolportierten Jahresverlust niemand Stellung nehmen. Aus der Bank war jedoch zu hören, dass die Dimension "nicht falsch" sei, die Verluste sind zum Teil auf notwendige Wertberichtigungen und zum Teil auf die Finanzkrise zurückzuführen.

Das operative Ergebnis sei hingegen "ganz ordentlich" gewesen und, dass die Verluste in den zwei Kapitalerhöhungen bereits "eingepreist" worden seien. Die Kernkapitalquote soll demnach weiterhin über acht Prozent liegen.

Die Hypo hat in den vergangenen zwei Jahren enorme Summen wertberichtigt, breiten Raum haben dabei zahlreiche Kredit-Engagements in Kroatien eingenommen, die während der raschen Expansionsphase unter dem langjährigen Vorstandschef Wolfgang Kulterer und dessen Stellvertreter Günter Striedinger eingegangen worden waren. Berlin sprach nach seinem Amtsantritt von "Aufräumarbeiten", welche die Bank noch für längere Zeit beschäftigen würden.

Hypo wird "Wachstumsstopp" verordnet
Mit der Expansionspolitik ist es vorerst - unabhängig von den Wertberichtigungen - ohnehin vorbei. Die neuen Mehrheitseigentümer in München haben ihre Kärntner Tochter in den vergangenen Monaten stark unter Druck gesetzt. Die Rede ist von einem "Wachstumsstopp".

Derzeit ist auch völlig unklar, in welchem Ausmaß die Hypo von Kündigungen und der Schließung von Standorten betroffen ist. Ein offenes Geheimnis ist, dass die zahlreichen Auslandstöchter - in den südosteuropäischen Ländern sind überall sowohl Leasinggesellschaften als auch Bankentöchter aktiv - sparen werden müssen. Ob es zur Zusammenlegung von Leasing- und Banktöchtern kommen wird, steht aber derzeit noch nicht fest.

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