Der Fall ist so brisant, dass die Exekutive bisher eisern dichthielt, obwohl die Hausdurchsuchungen bei den neun Verdächtigen bereits vor zwei Monaten stattgefunden haben. Im Zentrum der Ermittlungen steht ein 48-jähriger Polizistensohn aus Wels. Dieser Beschuldigte soll im großen Stil für Waffennarren verbotene vollautomatische Schusswaffen - wie Maschinengewehre, Militärwaffen (Stg 77) und Kalaschnikows -, aber auch Revolver und Pistolen übers Internet organisiert haben (es gilt die Unschuldsvermutung).
Waffen als Dekorationsmaterial gekauft
Die Schießprügel wurden laut dem Landesamt für Verfassungsschutz (LVT) von dem Verdächtigen als untaugliches Dekorationsmaterial eingekauft, dann aber wieder scharf gemacht. Bei den Hausdurchsuchungen wurden insgesamt 350 Waffen und Munitionskisten beschlagnahmt. Auch ein Welser Polizist geriet ins Visier der Ermittler. Gegen ihn bestand der Verdacht, er habe an den Hauptverdächtigen Daten aus dem Polizeisystem Ekis weitergegeben. Der Verdacht soll sich nicht erhärtet haben. Trotzdem wurde das Verfahren aber ans Rieder Gericht abgetreten, wo die Anklage vorbereitet wird.
Hauptverdächtiger ist kein Unbekannter
Der Hauptverdächtige sorgte schon 1998 als Waffenschieber für Schlagzeilen: Der Frühpensionist hatte damals als Platzwart des Schützenvereins in Edt bei Lambach Maschinenpistolen verkauft. Er bekam 20 Monate Haft, davon fünf unbedingt.
von Christoph Gantner, "OÖ-Krone"
Symbolbild
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