Stellungswechsel

Lindenberger löst Panadic als LASK-Trainer ab

Oberösterreich
28.10.2008 13:41
Der LASK, der im Juli seinen 100. Geburtstag gefeiert hat, hat als dritter Verein der laufenden Saison in der Fußball-tipp3-Bundesliga den Trainer gewechselt. Andrej Panadic ist am Montag, keine 24 Stunden nach dem 0:1 in Kärnten, seines Postens als Feldherr des LASK mit sofortiger Wirkung enthoben worden. Als Nachfolger des 39-jährigen Kroaten wurde mit Klaus Lindenberger ein Urgestein der Athletiker eingesetzt.

Der 51-Jährige, der schon am Dienstag das Training übernehmen und binnen 48 Stunden seinen Betreuerstab präsentierten wird, hat seine Funktion als Vizepräsident des Vereins ruhig gestellt und auch seine Tätigkeit als Tormann-Trainer im ÖFB-Nationalteam beendet. Damit er sich hundertprozentig auf seine neue und sehr schwierige Aufgabe konzentrieren könne.

Negative Spirale hat sich gedreht
"Die negative Spirale hat sich schon länger hingezogen, der Wechsel abgezeichnet", sagte Clubchef Peter-Michael Reichel über die Trainer-Personalie. Vertrag wurde zwischen den zwei Parteien keiner abgeschlossen. Er könne so lange bleiben wie er wolle und es gutgehe, meinte Reichel über den neuen starken Mann, der Trainererfahrung schon mit Eintracht Wels und vorübergehend auch schon mit dem LASK gesammelt hat.

"Er bringt Autorität mit"
"Warum also nicht Lindenberger, er bringt auch Autorität mit", erklärte Reichel über den Panadic-Nachfolger, der den "negativen Trend so rasch wie möglich stoppen" und dann im Frühjahr den Umbau der Mannschaft forcieren soll. "Als Amateur-Trainer kennt er die Spieler und auch die Akademie-Absolventen am besten", so der Präsident über den 51-Jährigen, der als Aktiver mit dem LASK 1979 in die zweite Division aufstieg, 41-mal den ÖFB-Teamdress getragen hat und mit FC Tirol zweimal Meister (1989, 1990) wurde.

Reichel hatte von Panadic Ergebnisse gefordert
Tatsache ist aber: Clubboss Peter-Michael Reichel hatte schon nach dem 1:3 gegen SCR Altach und dem 0:5 in Wien gegen Austria von Panadic "Ergebnisse" gefordert. Die Trendwende gelang in Kärnten nicht, vielmehr setzte es die dritte Niederlage in Serie. Und dazu kam außerdem der Verlust von Regisseur Ivica Vastic, der nach Kritik am Wiener Schiedsrichter Fritz Stuchlik mit Gelb-Rot vom Platz flog.

Nicht mehr Nummer 1 in Oberösterreich
Nach der 14. Runde ist der LASK auch nicht mehr die Nummer eins in Oberösterreich. Die SV Ried verdrängte die Athletiker bei Punktegleichheit (je 21 Zähler) aufgrund der besseren Tordifferenz vom fünften Tabellenplatz. Das Goldtor in Klagenfurt gelang dem Brasilianer Thiago Maier Santos, genannt "Schumacher", in der 71. Minute. Dazu traf Junuzovic vor der Pause noch die Stange.

Für die Kärntner war es nach zwei Nullnummern (0:3 in Graz gegen Sturm, 0:1 gegen Austria Wien) bzw. dem Ableben ihres Gönners Jörg Haider der erste volle Erfolg. "Ich habe gewusst, dass wir Geduld brauchen würden. Wir haben uns den Sieg verdient", befand Trainer Frankie Schinkels mit breitem Lächeln. Mit dem sechsten Dreier und nun 20 Zählern ist der Anschluss ans Tabellenmittelfeld hergestellt.

Durchhalteparolen
Panadic, der am Wochenende auf vier defensive Mittelfeldspieler (Wendel, Panis, Prager und Piermayr) hatte verzichten müssen, hatte sich nach dem 0:1 an Durchhalteparolen festgeklammert. "Wir werden weiter arbeiten, müssen jetzt zusammenhalten", meinte der Feldherr, dem Christian Mayrleb am Sonntag noch den Rücken stärkte. "Die Mannschaft steht voll hinter dem Trainer. Was kann er dafür, wenn einige Spieler nicht ihre Leistung bringen."

Panadic unterschrieb im Mail Ein-Jahres-Vertrag
Am Montag war der frühere Sturm- und National-Spieler Panadic, der erst am 16. Mai einen Ein-Jahres-Vertrag unterschrieb und den zu Austria Wien abgewanderten Karl Daxbacher beerbte, LASK-Geschichte. Die Athletiker haben als dritter Oberhaus-Club nach SV Ried und SCR Altach in der laufenden Punktejagd den Feldherrn getauscht.

Georg Zellhofer verabschiedete sich nach Kurzengagement unmittelbar vor dem Liga-Start Anfang Juli aus dem Innviertel und wurde interimistisch durch Gerhard Schweitzer ersetzt, ehe dann am 10. Juli Paul Gludovatz geholt wurde. Und SCR Altach entließ Heinz Fuchsbicher am 30. August, ließ vorübergehend Rudi Gussnig ran und nahm am 4. September den Schweizer Urs Schönenberger unter Vertrag.

Steckbrief Klaus Lindenberger:
Geburtsdatum: 28. Mai 1957
Geburtsort: Linz
Familienstand: Ledig, eine Tochter

Laufbahn als Spieler:
1967-1976: SV Bad Hall
1976-1988: LASK
1988-1991: FC Tirol
1991-1993: VOEST Linz
1993-1997: Eintracht Wels
2004: LASK Linz

Erfolge als Spieler:
1979: Meister 2. Division mit LASK
1989 und 1990: Meister mit FC Tirol
1989: Cupsieger mit FC Tirol
1994: Meister 2. Division mit VOEST Linz
1982, 1990: Teilnahme an den WM-Endrunden in Spanien und Italien


41 ÖFB-Länderspiele von 1982 bis 1990, Debüt am 28.4.1982 in Wien: Österreich - CSSR 2:1


Von 1. Jänner 2006 bis 26. Oktober 2008 Tormann-Trainer des ÖFB-Teams, seit 27. Oktober LASK-Trainer.

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