Ratgeber für Eltern

Wie viel Handy braucht dein Kind?

Leben
17.10.2011 18:28
Für Kinder gehört das Handy mittlerweile zu den Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens – ohne ist man abgeschnitten von der Außenwelt und außerdem absolut uncool. Je mehr das kleine Ding dabei kann, desto besser: Videos, Musik, coole Apps, diverse Spiele und Klingeltöne direkt aus den aktuellen Charts tragen dabei entscheidend zum Stellenwert im Freundeskreis bei. Doch wie viel Handy solltest du deinem Kind wirklich erlauben – was ist notwendig, was überflüssig?

Die Notwendigkeit des Mobiltelefons
Abgesehen vom Imagefaktor Handybesitz hat das Mobiltelefon durchaus seine praktische Berechtigung im Alltag deines Kindes: Die Erreichbarkeit ist ein wichtiger Punkt, der für einen Handykauf spricht. Schließlich kannst du deinem Kind so mehr Freiräume gewähren, da du andere Kontrollmöglichkeiten hast. Auch gestaltet sich die Kommunikation einfacher: Du bist flexibler, wenn sich spontan etwas ergibt, das du deinem Kind mitteilen möchtest, oder umgekehrt, wenn dein Kind sich dir mitteilen will.

Das ist es dann aber auch, was das Handy für dein Kind sein sollte: ein Kommunikationsmittel. Und zwar nicht für beliebig langes Telefonieren mit Freunden, die man ohnehin untertags sieht, sondern für wichtige Telefonate. Dein eigenes Telefonieverhalten wird dabei eine große Rolle dafür spielen, was sich dein Kind in dieser Beziehung angewöhnt. Bemühe dich daher, ein Vorbild zu sein.

Auswahl des richtigen Tarifs
Für Kinder sollten generell eher Wertkartenhandys in Betracht gezogen werden. So kannst du die Kosten gut steuern. Wird exzessiv telefoniert, dann kaufst du eben kein Guthaben nach. Angerufen kann dein Kind ja trotzdem noch werden. So umgehst du Kostenfallen durch endloses Telefonieren oder Downloaden. Du kannst deinem Kind einen gewissen Betrag pro Monat zur Verfügung stellen, um den es telefonieren darf, alles darüber muss es sich selbst vom Taschengeld kaufen.

Wähle jedenfalls eine Wertkarte, von der aus günstig in dein Netz sowie eventuell in die Netze der besten Freunde angerufen werden kann, um notwendige Anrufe so günstig wie möglich zu halten. Schätzt du dein Kind bereits als sehr verantwortungsbewusst ein, dann kannst du eventuell über ein Handy mit Vertrag nachdenken. Behalte jedoch das Telefonieverhalten deines Kindes genau im Auge und setze ein Limit, bis zu dem du die Rechnung übernimmst. Alles darüber muss beispielsweise durch Mithilfe im Haushalt abgedeckt werden.

Auch solltest du dein Kind über Fallen und Gefahren im Umgang mit dem Handy aufklären. Dazu zählen kostspielige Anrufe auf 0900er-Nummern, Abos für den Download von Klingeltönen, unseriöses Geschäft mit Rückrufen auf teure Nummern und vieles mehr. Dein Kind sollte Nummern, die es nicht kennt, nur nach Rücksprache mit dir zurückrufen und von Bestelldiensten ganz die Finger lassen. Weiters sollte von Anfang an vereinbart werden, dass du das Handy deines Kindes regelmäßig auf unzulässige Inhalte wie Gewalt oder Pornografie untersuchst, denn diese können auch direkt von Handy zu Handy ausgetauscht werden.

Welches Handy ist cool?
Rein zu Telefoniezwecken würde ein sehr einfaches Gerät genügen. Wirst du deinen kleinen Sonnenschein jedoch damit beglücken, dann erntest du vermutlich böse Blicke – denn „cool“ ist das nicht. Du solltest daher einen Kompromiss eingehen, der zumindest ein paar Spielereien beinhaltet, die jedoch zu keinem Kostenfaktor werden sollen. Ein Handy mit Kamera ist in Ordnung, die meisten Modelle haben auch Spiele integriert.

Ob dein Kind wirklich schon mit dem neuesten Smartphone ausgestattet sein muss, das beim ersten Absturz von der Tischplatte nicht mehr funktionsfähig ist und teuer repariert werden muss, bleibe dahin gestellt. Die Aussicht auf ein Smartphone kann jedoch einen Motivationsfaktor darstellen, der speziell für Teenager sehr groß ist. Du kannst den Erhalt eines solchen Geräts an das Abliefern guter Noten koppeln. Jedenfalls sollten Spielregeln definiert werden, wofür das Handy eingesetzt werden darf und was zu unterbleiben hat.

Du solltest jedoch von Anfang an Spielregeln definieren: Das Handy bleibt während der Schulzeiten ausgeschaltet. Wenn Beschwerden von Lehrern kommen, dann drohen Konsequenzen. Auch solltest du deinem Kind angewöhnen, das Handy nachts auszuschalten und während den Hausaufgabenzeiten auf lautlos zu drehen, um auch handyfreie Zeiten zu haben. Dein Kind sollte das Gefühl haben, auch ohne Handy noch gut leben zu können.

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(Bild: kmm)



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