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24.09.2025

Extra Oberkärnten

Klagenfurter Uni-Team holt Drohnen-Sieg in USA

Beim internationalen Wettbewerb in Alabama setzte sich ein Team aus Kärnten durch – mit Hightech, die künftig Leben retten soll.

Vorbereitung im Feld: Ein Mitglied des Klagenfurter Teams überprüft die Drohne vor dem Start beim Wettbewerb in Huntsville. Foto: University of Huntsville/Alabama

Es ist ein Triumph, der zeigt, wie stark Kärntner Forschung mittlerweile weltweit mitmischt: Ein Team der Universität Klagenfurt hat beim Drohnen-Wettbewerb im Rahmen des Projekts „Sapience“ in Huntsville, Alabama, den ersten Platz errungen. Gefordert war nichts weniger als der Einsatz modernster Technik in simulierten Rettungsszenarien und die Klagenfurter Nachwuchsforscher setzten sich dabei gegen Teams aus London, Delft und Huntsville durch.

Drohnen-Hightech für die Rettung von Menschen

Strahlende Sieger: Das Drohnen-Team der Universität Klagenfurt mit Pokal und Hightech-Fluggeräten nach dem Triumph in den USA. Foto: University of Huntsville/Alabama
Strahlende Sieger: Das Drohnen-Team der Universität Klagenfurt mit Pokal und Hightech-Fluggeräten nach dem Triumph in den USA. Foto: University of Huntsville/Alabama


Die Idee hinter dem Projekt: Drohnen sollen künftig in Katastrophen- und Krisengebieten Leben retten. Sie müssen in der Lage sein, völlig autonom in Umgebungen ohne GPS zu navigieren, Gelände und Gebäude zu kartieren, Opfer aufzuspüren und ihnen schließlich Hilfspakete zu liefern. Was nach Science-Fiction klingt, wurde beim Wettbewerb zur knallharten Realität. „Das Spannende an den Wettbewerben ist, dass die Teams unterschiedliche Lösungen finden. Der kompetitive Charakter des Projekts spornt uns an, bestmögliche Leistungen mit unseren Technologien zu erzielen“, erklärt Teamsprecher Luca Di Pierno, Doktorand in der Arbeitsgruppe Control of Networked Systems unter der Leitung von Stephan Weiss.

Drohnen müssen auch autonom fliegen können

Die Wettbewerbsserie umfasst insgesamt drei Bewerbe. Den Auftakt gab es Ende August 2024 an der University of London. Dort mussten Drohnen Innenräume abfliegen, Objekte erkennen und Versorgungspakete ausliefern. Damals reichte es für Klagenfurt noch nicht zum Sieg doch die gewonnenen Erfahrungen zahlten sich aus. Im Juli 2025 folgte dann die entscheidende Runde in Huntsville. Das Gelände: ein Areal so groß wie zehn Fußballfelder. Die Aufgaben: Karten von Teilgebieten erstellen, verletzte Personen zählen, den Bedarf an Hilfspaketen einschätzen und schließlich ganze Häuser im Detail erfassen.

Präzision als Schlüssel: Gerade im Kartieren spielte das Kärntner Team seine Stärken aus. „Uns ist es gelungen, eine sehr genaue Karte des Geländes zu erstellen. So können wir Objekte ab einer Größe von einem Zentimeter erkennbar machen“, so Di Pierno. Diese Präzision brachte nicht nur den Sieg in den USA, sondern bereits Folgeaufträge: Unter anderem kartierten die Forscher einen Forschungstunnel an der Montanuniversität Leoben sowie eine Brücke im Rosental. Besonders beeindruckend: Die Drohnen aus Klagenfurt meistern ihre Missionen völlig ohne menschliches Eingreifen. Selbst wenn die visuelle Zustandsschätzung über die Kamera ausfällt, schalten sie eigenständig auf GPS-Navigation um und bleiben handlungsfähig. Ein Sicherheitsnetz, das im Ernstfall den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg ausmachen kann.

Ganz ausruhen können sich die Drohnen-Spezialisten nicht: Schon im März 2026 steht der nächste Bewerb an - diesmal an der TU Delft in den Niederlanden. Wieder gilt es, in unbekanntem Terrain mit autonom fliegenden Robotern Höchstleistungen zu bringen. Nach dem Triumph in den USA reisen die Klagenfurter jedenfalls mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein an.