Immer mehr Haushalte setzen auf Photovoltaik, um Stromkosten zu senken und die eigene Energieversorgung unabhängiger zu gestalten. Dabei gibt es heute für nahezu jede Wohnsituation passende Lösungen: vom kleinen Balkonkraftwerk für die Wohnung bis hin zur umfassenden Dachanlage mit Batteriespeicher für das Eigenheim. Viele Kärntner machen von der Vielfalt der Lösungen fürs Eigenheim Gebrauch: Alleine seit 2022 hat sich die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen in Kärnten verdoppelt. „Damit stehen wir aktuell bei rund 36.000 PV-Anlagen in Kärnten. Das ist nicht nur ein entscheidender Beitrag zur Energiewende, sondern auch ein wichtiges Signal für unseren Wirtschaftsstandort“, betont Energielandesrat Sebastian Schuschnig.
Doch mit der vorzeitigen Abschaffung des Nullsteuersatzes für Photovoltaikanlagen in Österreich mit April 2025 droht die Energiewende zu stagnieren. Seit 2024 profitierten private und gewerbliche Käufer durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) von einer Steuerbefreiung auf PV-Anlagen bis 35 kWp, deren Lieferung und Installation sowie den zugehörigen Batteriespeicher. Bis Ende 2025 sollte die Befreiung von der 20-prozentigen Umsatzsteuer gelten, das „Zuckerl“ fiel aber der Budgetsanierung der neuen Bundesregierung zum Opfer. Deshalb gilt es nun umso mehr, auf Fördertöpfe zuzugreifen, die von Bund und Land angeboten werden, wenn man plant, das Eigenheim mit einer PV-Anlage auszustatten. Im Zeitraum von 8. bis 22. Oktober wird der letzte bundesweite Fördercall des Jahres für Investitionszuschüsse Photovoltaikanlagen stattfinden. Beim landesweiten Fördercall für Kärnten, der am 13. Oktober startet, können auch Anlagen rückwirkend eingereicht werden, die in den Jahren 2024 und 2025 errichtet wurden. Alle Infos zu den Fördercalls finden sich im Kasten rechts oben.



Balkonkraftwerke: Einstieg ohne großen Aufwand
Für Mieter oder Eigentümer von Wohnungen bzw. allen, die unkompliziert und rasch grünen Strom zuhause nutzen wollen, bieten sich sogenannte Balkonkraftwerke an. Die kleinen Solarsysteme - wahlweise auch mit Speicher - bestehen aus ein bis zwei Modulen, einem Wechselrichter und einer Halterung, die sich am Balkon, auf der Terrasse, an der Wand oder sogar im Garten montieren lassen. Der große Vorteil: Sie werden einfach in eine normale Steckdose eingesteckt und speisen den erzeugten Strom direkt in den eigenen Haushalt ein. Damit lassen sich laufende Kosten spürbar reduzieren - ganz ohne aufwändige Installation samt Baustelle. Plus: Bei einem Umzug kann man die Anlage ganz einfach einpacken und mitnehmen.
Flexible Lösungen für Häuser
Wer mehr Dachfläche oder einen Garten zur Verfügung hat, kann auf komplette Solaranlagen setzen. Während ein Balkonkraftwerk meist bis zu 800 Watt Leistung bietet, ist eine Solaranlage auf eine deutlich höhere Leistung ausgelegt. Sie lassen sich auf Flach- oder Ziegeldächern ebenso wie auf Carports oder speziellen Gestellen montieren. Je nach Bedarf können diese Systeme mit einem Batteriespeicher kombiniert werden. Damit geht überschüssiger Strom, der tagsüber produziert wird, nicht verloren, sondern wird für die Abend- und Nachtstunden gespeichert - ein wichtiger Schritt in Richtung Energieautarkie.
Von Melanie Leitner
Fördercalls jetzt nutzen!
Bundesförderung: Der letzte bundesweite Fördercall des Jahres für Photovoltaikanlagen startet am 8. Oktober und endet am 22. Oktober. Der „Made-in-Europe-Bonus“ wird auch in diesem Fördercall als Zuschlag gewährt, wenn europäische Komponenten verwendet werden. Der Fördercall startet mit der Möglichkeit zur Ticketziehung am 8. Oktober ab 17 Uhr. Ab 9. Oktober um 8 Uhr kann man dann das eigene Projekt einreichen. Erfasst werden kann dieses ganzjährig im EAG-Portal. Die Links sowie ein Leifaden zur Antragsstellung finden sich auf www.eag-abwicklungsstelle.at
Landesförderung: In Kärnten beginnt ein separater Fördercall für PV-Anlagen am 13. Oktober, dieser läuft bis Ende 2025.
Die entsprechenden Anträge bzw. Onlineformulare werden auf www.energiewirtschaft.ktn.gv.at rechtzeitig zur Verfügung stehen.
Es ist ratsam, sich frühzeitig auf die Calls vorzubereiten und Angebote zu vergleichen, da die Fördermittel begrenzt sind und schnell (binnen weniger Minuten) vergeben sein können.