Früher fiel man auf, wenn man sonntags nicht in die Kirche ging, heutzutage fällt man auf, wenn man sonntags den Gottesdienst besucht – so ändern sich die Zeiten in unserem Land. Da ich noch zu den wenigen „Exoten“ gehöre, die regelmäßig den Sonntagsgottesdienst besuchen, möchte ich ein paar Beweggründe dafür auflisten: In Mauthausen haben wir beispielsweise ein wunderschönes, einladendes Gotteshaus, wo am Sonntagvormittag Menschen zusammenkommen, um dort gemeinsam zu beten, zu singen, eine gute Predigt zu hören, die bei uns jeweils von verschiedenen Personen – auch Frauen sind darunter – gehalten wird. Der Friede unter den Menschen wird ganz besonders hervorgehoben, der Friedensgruß ist ein sichtbares Zeichen dafür. Aber unser „Sonntagsritual“ beginnt schon im Vorfeld: Nach einem besonderen Frühstück wird das „Sundagwaund“ angezogen – da hebt man sich schon von den Wochentagen ab. Besonders nett finde ich auch das „Zaumsteh“ nach dem Gottesdienst, wo noch spezielle Tratscherln stattfinden. Bei aller Kritik die Amtskirche betreffend, die auch in vielem berechtigt erscheint, wünsche ich mir ein volles Gotteshaus an einem Sonntag, dem Tag des Herrn! Sonntag ist ein Feiertag: Feiert mit!