„Wenn ein Briefkasten zum Kunstwerk wird – und uns daran erinnert, was uns verbindet“
Zwischen Kriegsmeldungen, Klimakollaps und politischem Gezänk tut es gut, eine Nachricht zu lesen, die weder Angst schürt noch Zynismus nährt. Die Österreichische Post hat neun heimische Künstlerinnen und Künstler beauftragt, jeweils einen ihrer ikonischen gelben Briefkästen künstlerisch zu gestalten – zu sehen zunächst von 4. bis 31. August vor der Postzentrale am Rochusmarkt in Wien, anschließend in allen neun Landeshauptstädten. Ein Projekt, das mehr ist als bloße Fassadenkunst: Es ist ein leiser, aber eindringlicher Appell an unser Bedürfnis nach Verbindung. Natürlich könnte man einwenden: Was bringen ein paar Farbtupfer auf Blech, wenn die Welt brennt? Doch genau hier liegt die Kraft dieser Aktion. In einer Zeit, in der wir mit Eilmeldungen überflutet werden und uns echte Nähe oft abhandenkommt, erinnern uns diese bemalten Kästen daran, dass ein Brief – handgeschrieben, persönlich, analog – mehr wiegt als tausend Nachrichten im Chatverlauf. Er ist ein Stück Seele auf Papier. Dass dieses Kulturgut nun durch Kunst im öffentlichen Raum geehrt wird, ist ein schönes, beinahe romantisches Signal. Kritisch fragen darf man dennoch: Warum braucht es erst Kunst, um einen Briefkasten (wieder) sichtbar zu machen? Haben wir so sehr verlernt, uns zu freuen, wenn wir Post von einem geliebten Menschen bekommen? Vielleicht ist der bemalte Briefkasten die letzte Bastion gegen die Gleichgültigkeit des digitalen Zeitalters. Eine Mahnung in Farbe: Kommunikation war einmal mehr als ein Algorithmus. Ich wünsche mir, dass diese Aktion nicht bloß ein PR-Gag bleibt, sondern zum Impuls wird. Für mehr persönliche Zeilen, mehr kreative Projekte im öffentlichen Raum, mehr Wertschätzung für das, was uns Menschen wirklich verbindet – über jede Entfernung hinweg. Denn manchmal beginnt das große Menschliche mit einer kleinen Marke und einem farbigen Kasten an der Straßenecke.
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