Das freie Wort

Strafmündigkeit für Kinder

Die abscheuliche Massenvergewaltigung einer 12-Jährigen in Wien und Erpressungen in den Sozialen Medien löst umgehend die Diskussion über die Absenkung der Strafmündigkeit auf unter 14 Jahre aus. Auch nach den Vorkommnissen in der Halloween-Nacht in Linz wurde darüber diskutiert, ohne konkrete Ergebnisse. Die Gesellschaft muss sich ernsthaft und sachlich mit der Frage beschäftigen, wie mit jugendlichen Straftätern umzugehen ist. Eine Senkung der Strafmündigkeit allein wäre nur die Antwort auf Versäumnisse, Wegschauen und Beschwichtigung. Viele der jugendlichen Straftäter haben Migrationshintergrund, viele der Straftäter kommen aus schwierigen familiären Verhältnissen und sind nicht in unserer Wertewelt angekommen. Es darf daher gefragt werden, wo sind die Eltern und Erziehungsverantwortlichen dieser jungen Straftäter und sind diese ihrer Erziehungsverpflichtung nachgekommen? Welches Wertebild wird dort vermittelt, welchen Stellenwert hat in diesen Kreisen die Frau und wie kann bei Notwendigkeit eingewirkt oder unterstützt werden. Selbst intakte Familienstrukturen sind keine Garantie, dass Kinder nicht abgleiten und straffällig werden. Doch die Strafmündigkeit zu senken, Kinder einzusperren und alle anderen Lebensbereiche und Verantwortlichkeiten unbeachtet lassen, ist einfach zu wenig. Eine breite, unaufgeregte Diskussion ist notwendig, wie man Kinder vor dem Abgleiten bewahren und auf ein wertschätzendes Zusammenleben vorbereiten kann. Ebenso wie die berechtigte Frage, wie ist mit kindlichen Straftätern umzugehen. Angesichts der Aufregung über die unfassbaren Straftaten gegenüber einer 12-Jährigen und des beginnenden politischen Wahlkampfes ist diese notwendige Diskussion derzeit kaum möglich.

Franz Peer, Linz

Erschienen am Do, 7.3.2024

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