Es wird ja gerne über Menschenrechte gesprochen, aber es kommt immer darauf an, wo und wie man sich gegen Menschenrechtsverletzungen äußert. Bundeskanzler Kurz hat sich hervorragend bezüglich der Verfolgung von Oppositionellen geäußert, und das nicht im stillen Kämmerlein. Nein, in einem Putin-Dialogforum über die „großen Fragen der Welt“. Ein trauriges Ereignis, die erzwungene Landung um den Blogger und Journalisten Roman Protassewitsch, zeigt in erschütternder Weise auf, was in Europa alles möglich ist. Wie die „Krone“ berichtet, ist der inhaftierte Regimekritiker Roman Protassewitsch nach seiner Verhaftung und einigen „Gesprächen“ sogar zu einem Lukaschenko-Bewunderer geworden. Natürlich erhob der 26 Jahre alte Blogger in dem „Interview“ auch Anschuldigungen gegen andere Regierungskritiker. Wie diese sogenannten „Aussagen“ zustande gekommen sind, wollen wir uns alle besser nicht vorstellen. Zurück zu unserem Bundeskanzler. Auf der Bühne saßen Putin und der Moderator, der Kurz über Video die vorbereitete Frage zu „Doppelstandard“ des Westens stellte: keine Verurteilung der massiven Verhaftungen nach Sturm auf das Kapitol, aber im Falle von Belarus. Kurz erklärte, dies sei absolut nicht vergleichbar: Präsidentschaftswahl in Belarus nicht fair, erzwungene Landung, erzwungenes Geständnis, Maßnahmen der EU gerechtfertigt. Kurz „.das Vorgehen der Behörden ist absolut inakzeptabel.“ So hat sich die Regie des Putin-Dialogforums das aber nicht vorgestellt. Nachdem es ja ununterbrochen Kritik an Kurz gibt, der ja für alles der Alleinschuldige ist, wäre ein Lob für dieses mutige Eintreten für die Menschenrechte aber auch einmal angebracht – liebe Rendi-Wagner, Meinl-Reisinger und, und, und. Aber dafür ist sich die immer kritisierende Opposition einfach zu gut!