Wir Menschen neigen dazu, Zahlen, die wir hören, auch zu glauben. So wird uns auch spätestens seit der Krise 2008 immer wieder eingeredet, dass die Inflationsrate sich gerade mal um ein Prozent im Jahr bewegt. Nun, wie wird denn eigentlich die Inflation berechnet? Viele wissen, dass es sich da um einen fiktiven Einkaufskorb handelt. Dieser beinhaltet Grundnahrungsmittel, Energiepreise, Miete usw., aber er beinhaltet auch etwas, von dem man von vornherein weiß, dass diese Produkte nur billiger werden können. Dabei geht es um Handys, Fernseher und andere elektronische Artikel. Jeder Mathematiker wird bestätigen, dass, sobald in eine Rechnung Posten eingefügt werden, welche unweigerlich billiger werden müssen, diese Rechnung zu einem verfälschten Ergebnis führt. Ich z. B. kenne niemanden, der sich jeden Monat einen neuen Fernseher oder ein neues Smartphone kauft. Eine niedrige Inflationsrate bestimmt aber die Reaktionen der Bevölkerung. Da diese derzeit angeblich ja so gering ist, können wir uns alle zurücklehnen und feiern. Leider ist es aber so, dass es nicht nur einen fiktiven Warenkorb gibt. Je nachdem, welches Ergebnis man gerne haben möchte, kann man diesen Korb für seine Argumentation wählen. So verwenden Gewerkschaften, wenn es wieder mal um Lohnerhöhungen geht, einen anderen Korb als Politiker, die ihr Handeln bewerben wollen. Früher, also zu einer längst vergangenen Zeit, als Sparbücher noch Zinsen brachten, waren derartige Berechnungen zweitrangig. Vielleicht erinnern sich noch einige Leser der „Krone“ daran, dass der ÖGB 2006 durch Spekulationen in der Karibik mit den Geldern seiner Gewerkschaftsmitglieder pleite ging. Der damalige Bundeskanzler eröffnete medienwirksam in einer BAWAG-Filiale ein Sparbuch. Dieses wurde mit drei Prozent verzinst. Würde er das auch heute noch tun?
Franz Wilding, Rutzendorf
Erschienen am Do, 27.2.2020
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