Der zwischen den Parteien ausverhandelte Kompromiss, die sich in einem aufrechten Lehrverhältnis befindlichen Asylwerber nicht abzuschieben, ist zu begrüßen. Damit gibt es endlich jene Lösung, die human ist und von der Wirtschaft ausdrücklich gefordert wird. Die nun erzielte Vereinbarung könnte der Anstoß zur sachlichen Diskussion über Asyl, Zuwanderung und Abschiebung sein. Durch die aktuelle Gesetzeslage besteht Handlungsunsicherheit, und es kommt immer wieder zu unmenschlichen Situationen bei Abschiebungen, trotz erfolgreichen, positiv verlaufenden Lehrverhältnisses. Dass Asylwerber über eine Lehre versuchen, dauerhaften Aufenthalt in unserem Land zu erlangen, ist verständlich und positiv. Zeigt es doch die Bereitschaft zum dauerhaften Verbleib in unserem Land und zur Integration. Unsere Wirtschaft sucht verzweifelt nach gut ausgebildeten Facharbeitern und versucht diesen Bedarf auch durch Anwerbung im Ausland zu decken. Auch der künftige Personalbedarf im Pflegebereich kann nur durch Zuwanderung geeigneter Arbeitskräfte gedeckt werden. Was liegt also näher, als die bestehende Rechtslage anzupassen und den Verbleib in unserem Land von der Bereitschaft, sich unsere Sprache, Ausbildung und Lebensform anzueignen, abhängig zu machen. Auch wenn aus parteipolitischen Interessen schon wieder ablehnende Positionen formuliert werden und das Drohszenario einer Massenzuwanderung an die Wand gemalt wird. Es ist der bessere Weg, junge Menschen über Berufsausbildung zu integrieren und nicht wie bisher über Jahre zum Nichtstun mit anschließender Abschiebung zu verurteilen.
Franz Peer, Linz
Erschienen am Sa, 9.11.2019
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