Tausende Kinder mit beginnender Schulpflicht werden in Österreich als nicht schulreif eingestuft und müssen vor der ersten Klasse ein Jahr in die Vorschule gehen. Eigentlich erschreckend, wenn man bedenkt, dass weder Schreiben, noch Lesen noch Rechnen als Erfordernis für den Besuch der 1. Klasse notwendig ist. Es liegt wohl an anderen Kriterien, die als Auswuchs eines übertriebenen Föderalismus von Bundesland zu Bundesland verschieden sind und läuft sicherlich auch darauf hinaus, dass es an der Fähigkeit mangelt, Deutsch zu verstehen und sich – zumindest in ganz kurzen Sätzen – auch auf Deutsch auszudrücken. Und da sind wir wieder einmal beim Thema Integration, welche offenbar nach wie vor bei Kindern von Eltern mit Migrationshintergrund im Vorschulalter nur mangelhaft funktioniert. Integration bedeutet nämlich auch, dass man seinen in Österreich aufwachsenden Kindern ausreichend Möglichkeiten zum Erwerb altersgerechter deutscher Sprachkenntnisse anbietet und sie eben nicht nur muttersprachlich dominiert heranwachsen lässt. Diese Botschaft wird leider viel zu schwach oder oft gar nicht an die jeweiligen Eltern vermittelt, was zu verzögerten Schuleinstiegen führt und diese Kinder in weiterer Folge bildungs- und später auch berufsmäßig benachteiligt. Der Gesetzgeber sollte sich daher überlegen, bei Kindern mit elternmäßig hundertprozentigem Migrationshintergrund zumindest zwei verpflichtende Kindergartenjahre in deutschsprachigen Kindergärten vorzuschreiben.
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