Kein Comeback

Scharner-Rückkehr zum ÖFB “unwahrscheinlich”

ÖFB-Teamchef Josef Hickersberger hat nach einem Treffen mit Paul Scharner ein Auswahl-Comeback des England-Legionärs zwar nicht ausgeschlossen, aber als "unwahrscheinlich" eingestuft. Sollten allerdings "außergewöhnliche Umstände" eintreten, könnte Scharner doch noch ins rot-weiß-rote Aufgebot für die EURO 2008 rutschen.

"Paul Scharner hat seine Meinung geändert und wäre im Jahr der Europameisterschaft wieder bereit, für die Nationalmannschaft aufzulaufen", sagte Hickersberger nach dem Treffen in Wigan am Sonntagabend. Der eigenwillige Spieler habe ihm zudem signalisiert, "dass er nun der Meinung sei, dem Nationalteam helfen zu können".

Hickersberger: Brauchen "verschworene Gemeinschaft"
"Wir brauchen bei diesem Turnier, bei dem wir definitiv der größte Außenseiter sein werden, ein echtes Team, eine verschworene Gemeinschaft", meinte Hickersberger. "In den vergangenen Monaten ist die Mannschaft auch in diesem Zusammenhang auf einem sehr guten Weg und hat sich bereits ein echter Teamgeist entwickelt, wie unter anderem die sportliche Leistung gegen Deutschland bewiesen hat. Auch aus diesem Blickwinkel ist ein Nationalteam-Comeback von Paul Scharner bei der Europameisterschaft unwahrscheinlich, wenn nicht außergewöhnliche Umstände eintreten", betonte Hickersberger.

Dem Wigan-Innenverteidiger attestierte der Teamchef im Spiel gegen Arsenal (0:0) eine solide Leistung. "Bei einem etwaigen Comeback von Paul Scharner müssen aber nicht nur sportliche Kriterien, sondern auch soziale Aspekte sowie mögliche Auswirkungen auf die Mannschaftsleistung abgewogen werden", erläuterte Hickersberger.

Scharner-Berater trotzdem optimistisch
Der Berater von Paul Scharner, Valentin Hobel, hatte das Gespräch Hickersberger-Scharner viel positiver interpretiert. "Die Tür ist offen", sagte er am Montagvormittag. "Viel mehr hat er eigentlich nicht von sich gegeben. Er behält sich die Einberufung vor. Paul hat sich natürlich eine Entscheidung mit einem 'Ja' oder 'Nein' erhofft, ist aber auch damit durchaus zufrieden. Es ist ja irgendwie auch verständlich, dass er nicht mit der Tür ins Haus fällt", so Hobel.

Scharner holt mit Wigan Punkt gegen Arsenal
Scharner hat mit seinem Club Wigan Athletic am Sonntag einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf erkämpft. Die "Latics" erreichten vor eigenem Publikum gegen Arsenal ein torloses Remis. Der Niederösterreicher spielte bei den Gastgebern in der Verteidigung durch und hinterließ einen starken Eindruck. Durch das 0:0 in Wigan baute Arsenal Londno den Vorsprung auf Manchester United in der Meisterschaft auf zwei Punkte aus, allerdings haben die "Red Devils" ein Spiel weniger ausgetragen.

Pogatetz verliert gegen Zweitligisten
Emanuel Pogatetz ist mit seinem Club Middlesbrough im Viertelfinale des englischen Fußball-FA-Cups ausgeschieden. Die Nordengländer, bei denen der ÖFB-Teamspieler als Innenverteidiger durchspielte, kassierte eine überraschende, aber verdiente 0:2-Heimschlappe gegen den Zweitligisten Cardiff City. 

Damit steht im Semifinale des Traditionsbewerb mit Portsmouth nur ein Premier-League-Club. Komplettiert wird die Vorschlussrunde mit Cardiff, Barnsley und dem Sieger aus Bristol Rovers - West Bromwich.

Barnsley schlägt Chelsea
Bereits am Samstag unterlag Chelsea Zweitligist Barnsley vor 22.410 Zuschauern im Oakwell-Stadium sensationell 0:1. Kayode Odejayi bezwang Chelsea-Goalie Carlo Cudicini in Minute 66 per Kopf und stellte damit den Überraschungssieg sicher. Barnsley hatte bereits im Achtelfinale mit Liverpool einen weiteren Top-Club der Premier League ausgeschaltet.

ManU verliert gegen Portsmouth
Auch Manchester United verlor im FA-Cup-Viertelfinale überraschend: Vor eigenem Publikum musste sich die Truppe von Sir Alex Ferguson Portsmouth mit 0:1 geschlagen geben. Den entscheidenden Treffer erzielte Muntari in der 78. Minute aus einem Elfmeter und sorgte damit für den ersten Auswärtssieg seines Clubs gegen die "Red Devils" seit 1957.