Triumph der Oldies

Marco Büchel schnappt Maier den Sieg weg

Sport
18.01.2008 15:44
Zum Auftakt der 68. Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel ist am Freitag der Super G über die Bühne gegangen. Am schnellsten ist der bereits 36-jährige Marco Büchel über die berüchtigte Streif gerast und hat damit die eigentliche Sensation, einen Sieg des nur um ein Jahr jüngeren Hermann Maier, platzen lassen. Der Herminator fasste trotz einer Fahrt wie in alten Zeiten 0,16 Sekunden Rückstand auf den Liechtensteiner aus. Platz zwei ist dennoch die mit Abstand beste Platzierung Maiers in dieser Saison. Dritter wurde mit Mario Scheiber ebenfalls ein Läufer aus dem ÖSV-Lager.

Scheiber muss sich den dritten Platz allerdings mit dem Schweizer Didier Cuche teilen, der ebenfalls 0,33 Sekunden hinter Büchel blieb. Fünfter wurde John Kucera aus Kanada. Stark gefahren ist auch Benjamin Raich, der mit Platz sechs wertvolle Punkte für den Gesamt-Weltcup holte. Raich: "Ich habe keine Fehler gemacht, die letzte Konsequenz hat noch ein bisserl gefehlt."

Der Herminator ist wieder da!
Maier fuhr ein unglaubliches Rennen. Der Gewinner von fünf Super G und einer Abfahrt auf der Streif lag bei der letzten Zwischenzeit noch voran, erst im Ziel leuchtete der Rückstand auf. Der Flachauer war das erste Mal seit 20. Dezember 2006 im Super G von Hinterstoder (Dritter) wieder auf dem Podest. Nach dem Rennen war der Herminator sichtlich gelöst: "Endlich wieder ein Spitzenplatz. Ich mag die Streif, es hat mir wieder enorm viel Spaß gemacht. Ohne den Fehler bei der Hausbergkante wäre sogar noch mehr drinnen gewesen." Auf die Frage, welche Chancen er sich nun in der Abfahrt ausrechnet, meinte der Flachauer. "Optimal für mich wäre, wenn es in der Nacht extrem kalt wird und die Piste vereist. Aber das wird es nicht spielen."

Fans aus dem Häuschen
Und die Fans, die ihren Helden mit Plakaten wie "Skigott Maier" feierten, hatten ihre helle Freude mit dem Comeback des Flachauers. "Die Emotionen, die hier heute entstanden sind, waren unglaublich. Ich hatte selten so ein super Gefühl", meinte Maier, der diesen zweiten Rang "auf jeden Fall höher als meinen ersten Super-G-Sieg in Kitzbühel im Jahr 2000" einordnete. Vor allem dieser Jubel und diese Euphorie im Zielraum machten den Moment für Maier speziell. "Wie die Menschen mitgegangen und gejubelt haben, das war sensationell. Das war teilweise mehr als bei meinen Siegen hier. Die Begeisterung, die ich gespürt habe, war schon etwas Gewaltiges." Und natürlich war es ein Ausrufezeichen. "Ich habe gezeigt, dass ich auch noch da bin."

Büchel ältester Sieger der Weltcup-Geschichte
Für Speed-Spezialist Büchel war es der insgesamt vierte Weltcup-Sieg, der zweite im Super G. Noch dazu hat er sich mit dem Alter von 36 Jahren, zwei Monaten und 14 Tagen zum ältesten Sieger der alpinen Weltcup-Geschichte gekürt. Doch auf dem Podest fand sich Büchel mit dem 35-jährigen Maier und dem 33-jährigen Cuche altersmäßig in bester Gesellschaft. "Ein Traum, das ist das allergrößte für mich. Ich war unglaublich nervös, vor allem als der Herrmann fuhr! Ein riesiges Kompliment an ihn für diese Leistung hier", sagte Büchel.

Für die weiteren ÖSV-Herren lief es nicht so gut. Michael Walchhofer (27.) hatte eine fehlerhafte Fahrt und Riesenglück, weil er ein paar Schläge erwischte. "Ich bin fürchterlich enttäuscht. Ich hatte fasteinen Steher", sagte er. "Für Hermann wäre es ein Traum gewesen, wenn ihm der Sieg gelungen wäre. Ich glaube, dass er jetzt wieder das notwendige Selbstvertrauen." Christoph Gruber (16.) hatte gleich zwei Schrecksekunden zu überstehen, beim ersten Schlag stellte es ihm den linken Ski fast quer. Matthias Lanzinger landete auf Rang 17, Hannes Reichelt auf 21 und Georg Streitberger auf 26.

Das Ergebnis
1. Marco Büchel LIE 1:15,44 Minuten
2. Hermann Maier AUT 1:15,60 +0,16
3. Didier Cuche SUI 1:15,77 +0,33
  . Mario Scheiber AUT 1:15,77 +0,33
5. John Kucera CAN 1:15,87 +0,43
6. Robbie Dixon CAN 1:15,93 +0,49
7. Benjamin Raich AUT 1:16,03 +0,59
8. Christof Innerhofer ITA 1:16,09 +0,65
9. Peter Fill ITA 1:16,16 +0,72
10. Marco Sullivan USA 1:16,17 +0,73
11. Erik Guay CAN 1:16,19 +0,75
12. Bode Miller USA 1:16,23 +0,79
13. Werner Heel ITA 1:16,40 +0,96
14. Didier Defago SUI 1:16,50 +1,06
   . Patrick Staudacher ITA 1:16,50 +1,06
16. Christoph Gruber AUT 1:16,54 +1,10
17. Matthias Lanzinger AUT 1:16,55 +1,11
   . Walter Girardi ITA 1:16,55 +1,11
19. Francois Bourque CAN 1:16,59 +1,15
20. Ambrosi Hoffmann SUI 1:16,62 +1,18
21. Hannes Reichelt AUT 1:16,70 +1,26
22. Ivica Kostelic CRO 1:16,76 +1,32
23. Silvano Varettoni ITA 1:16,83 +1,39
24. Marc Berthod SUI 1:16,90 +1,46
25. Daniel Albrecht SUI 1:16,93 +1,49
26. Georg Streitberger AUT 1:17,02 +1,58
27. Michael Walchhofer AUT 1:17,03 +1,59
28. Christoph Alster AUT 1:17,04 +1,60
29. Manuel Osborne-Paradis CAN 1:17,05 +1,61
30. Pierre-Emmanuel Dalcin FRA 1:17,09 +1,65
33. Stephan Görgl AUT 1:17,19 +1,75

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(Bild: KMM)



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