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Behörden ermitteln gegen Star-Kicker Kaka

Fußball
15.01.2008 14:01
Der brasilianische Star-Kicker Kaka ist wegen seiner Kontakte zu einer protestantisch-fundamentalistischen Sekte ins Visier der Justiz geraten. Laut Medienberichten ermitteln brasilianische und italienische Behörden gegen den Offensivspieler des AC Milan, der enge Beziehungen zu der Gemeinschaft "Renascer em Cristo" aus Sao Paulo unterhält.

Die beiden Anführer der Sekte, Sonia und Estevam Hernandes, verbüßen in den USA derzeit eine zehnmonatige Freiheitsstrafe wegen Geldwäsche und Devisenschmuggels, in Brasilien besteht ein Haftbefehl wegen Betrügereien und Steuerhinterziehung. Das Privatvermögen des Ehepaares Hernandes wird auf umgerechnet 52 Millionen Euro geschätzt.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft im brasilianischen Bundesstaat Sao Paulo ist inzwischen auch die italienische Justiz eingeschaltet. Kaka soll unter anderem wegen einer Überweisung von mehreren Millionen Euro an die Sektenführer verhört werden. Staatsanwalt Marcelo Mendroni will außerdem wissen, ob das Ehepaar Hernandes in Kakas italienischem Privathaus ein- und ausging.

Weltfußballer-Trophäe gestiftet
Mendroni charakterisiert die Machenschaften der Sektenspitze als kriminell. Dennoch habe Kaka die Gemeinschaft und das Ehepaar an der Spitze immer wieder öffentlich verteidigt. Nachdem die FIFA Kaka im Dezember als Weltfußballer ausgezeichnet hatte, sei der Fußballer nach Sao Paulo geflogen und habe bei einer Massenveranstaltung die Trophäe dem "Templo central" der Sekte zur dauernden Ausstellung gestiftet.

Die Gemeinschaft "Renascer em Cristo" mit Sitz in Sao Paulo ist Brasiliens zweitgrößte protestantisch-fundamentalistische Gemeinschaft. Unter anderem erhielt sie von der Regierung hohe Subventionen für Alphabetisierungskurse, die jedoch bisherigen Ermittlungen zufolge kaum stattfanden. Die Regierung von Staatspräsident Luis Inacio "Lula" da Silva, die anfänglich auf Kooperation mit protestantisch-fundamentalistischen Sekten gesetzt hatte, soll mittlerweile eine Kurskorrektur vorgenommen haben.
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(Bild: KMM)



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