Grundsätzlich sei gesagt: So störend und lästig er auch sein mag, ist der Husten an und für sich ein wichtiger Schutzreflex des Körpers. Denn so wird der Organismus von den Viren, die meist Bronchitis (Entzündung der Bronchialschleimhaut) verursachen, gereinigt – was allerdings besonders unangenehm ist, wenn sich noch kein Schleim gebildet hat. Tritt in der zweiten Infektionsphase zähler Schleim auf, wirkt der Husten erlösend.
Doch so lange wollen wir oft nicht warten und decken uns schon beim ersten Räuspern mit Hustenmitteln ein. Dabei kann der Heilungsverlauf durch Medikamente nicht beschleunigt werden, allein die Symptome werden durch die Arzneien gelindert.
Welche Präparate man einnimmt, hängt vom Krankheitsstadium ab. Medikamentöse Behandlung ist bei trockenem Reizhusten dann sinnvoll, wenn der Genesungsverlauf etwa durch stark schmerzende Schleimhäute oder durch Husten verursachte Schlaflosigkeit beeinträchtigt wird. Bei zähem Schleim ist es hingegen besser, auf die Einnahme von Hustenstillern zu verzichten, da dadurch der Abtransport des Schleims und damit der Krankheitserreger verhindert wird. In dieser Phase kommen vielmehr sekretlösende Mittel zum Einsatz, die nur tagsüber angewendet werden, da sie das Abhusten fördern und damit den Schlaf beeinträchtigen würden.
Die Ergebnisse des „Konsument“-Tests
Lediglich zwei Hustenreiz stillenden Präparate - WICK Formel 44 Plus Hustenpastillen und Hustenstillersirup – wurden in dem Test als geeignet bezeichnet. Allerdings auch nur zur kurzfristigen Anwendung bei Reizhusten ohne Auswurf.
Von den restlichen 64 getesteten Präparaten (Brust-, Husten- und Bronchialtees sowie Hustensäfte, -sirupe und –tropfen) konnte kein einziges ohne Einschränkungen empfohlen werden, zehn Mittel wurden gleich als wenig geeignet eingestuft (Sinupret Tropfen, Sinusol Tropfen, Biosolvon Hustenlöser Saft, Biosolvon Lösung, Resyl Saft, Resyl Tropfen, WICK Formel 44 Plus Hustenlöser Sirup, Bronchstop Hustentropfen, Bronchostop Kapseln sowie LUUF Guaifenensin compositum Hustenteekonzentrat). Die therapeutische Wirksamkeit sei oft nicht ausreichend nachgewiesen.
Außerdem müssen die meisten Säfte und Sirupe aus Produktsicherheitsgründen chemisch konserviert werden, doch einige Konservierungsstoffe bergen ein gewisses Allergierisiko. Diabetiker sollten zudem beachten, dass einige Präparate einen hohen Zuckergehalt aufweisen.
Wann man zum Arzt muss
Besser als ein Medikament hilft bei einer Erkältung, viel zu trinken (mindestens zwei Liter pro Tag), da der Schleim dadurch verflüssigt wird und besser abtransportiert werden kann, und Bewegung an der frischen Luft zu machen, sofern man kein Fieber hat (mehr dazu siehe Infobox). Sollten sich die Hustensymptome nach einer Woche nicht entscheidend verbessert oder der Schleim eine gelbe oder grüne Färbung angenommen haben, besteht der Verdacht auf eine bakterielle Infektion. In diesem Fall sofort zum Arzt!
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