Imperial-Prozess

“Alle haben dem Chef vertraut”

Oberösterreich
12.10.2007 20:43
Der erwartete Ansturm ist ausgeblieben: Nur ganz wenige Zuhörer verirren sich in den Imperial-Prozess am Landesgericht Linz. Nach der mehrtägigen Einvernahme von Imperial-Chef Faramarz Ettehadieh sind nun die ersten Zeugen am Wort. Es kristallisiert sich klar heraus: Das Sagen bei Imperial hatte Ettehadieh.

Schon seit Ende Juli wird gegen Imperial-Boss Faramarz Ettehadieh wegen Untreue verhandelt. Es geht um 3,63 Millionen Euro, die von der Imperial-Tochter Cordial-Ferienclub AG - ohne Gegenleistung, so Staatsanwalt Rainer Schopper - an die Imperial geflossen sein sollen.

Der Prozess gleicht einem Diskurs unter (Wirtschafts-)Insidern. Ohne Laptop geht nichts. Richter, Staatsanwalt, Verteidiger und Sachverständige studieren am Computer die Akten. Leben kommt in den Prozess, wenn sich Verteidiger Wolfgang Moringer und Gutachter Matthias Kopetzky in den Haare liegen: Die Gutachten gehen von falschen Voraussetzungen aus und ziehen falsche Schlüsse. Der Angeklagte: „Es ist so, als würde ein Atomkraftwerk fehlerhaft gebaut, und dann schmilzt auch der Kern weg.“

Zuletzt war der ehemalige Cordial-Vorstandsvorsitzende als Zeuge zu hören. Trotz seiner wortreichen Antworten wurde klar, das Sagen im Unternehmen hatte Ettehadieh. Auch beim Millionentransfer: „Das war eine einsame Entscheidung von Dr. Ettehadieh“, sagte Erwin W. „Es ist sein Unternehmen.“ Der Prozess wird fortgesetzt.

 

Foto: Chris Koller

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