Taubenschreck

Roboter-Raubvögel gegen Tauben in Liverpool

Wissenschaft
22.03.2007 12:22
Die Stadtverwaltung von Liverpool plant die Montage von zehn Raubvogelattrappen, um die Taubenpopulation aus dem Stadtzentrum der Kulturhauptstadt 2008 zu vertreiben. Die Roboter-Vögel der Firma Robop Ltd. sind dem Wanderfalken nachempfunden und sollen die Tauben durch Bewegungen der Flügel und durch Geräuschimitationen erschrecken.

Ein Bordcomputer steuert die Aktionen der sogenannten Robops, die auch durch ihre Größe - sie sind etwa vier Zentimeter größer als echte Wanderfalken - den Tauben Angst einjagen sollen.

Wenig Erfolgschancen für das Projekt sieht Falknerin Sylvia Bente, die selbst mit Raubvögeln zur Taubenbekämpfung im Einsatz ist. "Raubvogelattrappen und Tonbänder mit typischen Lauten reichen nicht aus, um Tauben nachhaltig zu vertreiben. Die Robotervögel werden die Tauben nur zu Beginn erschrecken, denn die Tiere gewöhnen sich schnell an die Attrappen," sagt Bente.

Falknerin setzt auf echte Tiere
Weitaus zielführender ist für Bente, mit echten Raubvögeln gezielt Jagd auf unerwünschte Stadtvögel Jagd zu machen. Dass die Methode Erfolg hat, zeigt die Zufriedenheit der Aufraggeber, die meist schon alle gängigen Bekämpfungsmaßnahmen ausprobiert haben. "Die Tauben werden von unseren Falken angejagt und damit unter Druck gesetzt. Immer wieder werden auch Tiere erlegt", sagt Bente. Wie schnell der Einsatz der Jäger zum erwünschten Effekt führt, hängt von der Lage des Zielgebiets und der große der Taubenpopulation ab. "Meist reicht es, wenn wir mit unseren Vögeln einmal pro Woche Präsenz zeigen. Nach durchschnittlich drei Monaten ist die Zahl der Tauben deutlich zurückgegangen", sagt Bente.

"Kein Futter - Keine Tauben" in Liverpool
Liverpool setzt neben den Roboter-Raubvögeln auf eine weitere Maßnahme zur Taubenbekämpfung: Eine gezielte Aufklärungskampagne soll die Bevölkerung von einer aktiven oder passiven Taubenfütterung abbringen. "Wir müssen den Menschen klar machen, dass jeder, der Tauben füttert oder Essensreste einfach auf Bänken oder Straßen zurücklässt, direkt zur Steigerung der Taubenpopulation beiträgt", sagt Berni Turner, Umweltbeauftragte des Liverpooler Stadtrats. Nach dem Motto "Kein Futter - Keine Tauben" rüstet sich Liverpool für den Auftritt als Europäische Kulturhauptstadt 2008 und zielt außerdem auf eine Reduktion der Reinigungskosten ab. Jährlich investiert die Stadt 235.000 Euro in die Beseitigung von Taubenkot. (pte)

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