Für 1,9 Milliarden €

T-Mobile will Kabelanbieter UPC kaufen

Wirtschaft
22.12.2017 08:16

Die Deutsche Telekom baut ihr Geschäft in Österreich mit einer Milliardenübernahme aus. T-Mobile Austria übernimmt die Österreich-Sparte des Kabelnetzbetreibers Liberty Global, teilte das US-Unternehmen in Denver mit. Die Sparte UPC Austria mit ihren 654.000 Kunden werde dabei mit rund 1,9 Milliarden Euro bewertet.

Der Verkauf müsse noch von den Behörden genehmigt werden - damit sei aber nicht vor der zweiten Hälfte des kommenden Jahres zu rechnen, hieß es. Die Deutsche Telekom ist in Österreich mit dem Mobilfunker T-Mobile Austria vertreten. Erklärtes Ziel von Deutsche-Telekom-Chef Tim Höttges ist es aber, den Kunden möglichst viel aus einer Hand anbieten zu können - Mobilfunk, Breitbandinternet und Fernsehen. Zuletzt hatte T-Mobile mitgeteilt, in den Niederlanden sein größtenteils nur auf Mobilfunk ausgerichtetes Geschäft ebenfalls mit einem Festnetzanbieter auszubauen.

T-Mobile verspricht "Preisvorteile für Kunden"
Kunden biete die Integration von mobilem und leitungsgebundenem Netz klare Vorteile, da sie künftig alle Dienste des digitalen Alltags aus einer Hand beziehen könnten, so T-Mobile in einer Aussendung. Das vereinfache "die Nutzung digitaler Angebote und spart Kosten, die aus der Überschneidung unterschiedlicher Anbieter und Angebote entstehen können. Kunden können aus Bündelangeboten durch die Integration von Mobil- und Leitungsnetz Preisvorteile erwarten, wie sie die Deutsche Telekom in einer Reihe von europäischen Märkten bereits anbietet." Auf dem Geschäftskundenmarkt entstehe zudem durch den Zugang zum leistungsstarken Kabel- und Festnetz eine starke neue Konkurrenz zum Marktführer.

"Völlig neues Unternehmen"
"Die Integration von UPC Austria mit einem eigenen Leitungsnetz als auch die TV- und Entertainment-Angebote werden uns zu einem starken Konkurrenten für den derzeitigen Marktführer A1 machen und T-Mobile Austria in ein völlig neues Unternehmen verwandeln. Zusammen mit unserer Schwester T-Systems Austria können wir sowohl für Privatkunden ebenso wie für kleine und große Unternehmen alle Möglichkeiten der Digitalisierung voll ausschöpfen", erklärte T-Mobile-Austria-Chef Andreas Bierwirth.

Strategische Gründe hinter Verkauf?
Liberty Global ist nach eigenen Angaben der weltweit größte Anbieter von TV-Kabelnetzangeboten. Das Unternehmen mit seinen rund 41.000 Mitarbeitern ist in mehr als 30 Ländern aktiv. Das Österreich-Geschäft hat für Liberty Global keine große Bedeutung. 2016 steuerte es nicht einmal zwei Prozent zum Konzernumsatz von rund 19 Milliarden Dollar (16 Milliarden Euro) bei.

Der Verkauf könnte für den Kabelkonzern aus dem Reich des US-Medienmoguls John Malone strategische Gründe haben: Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg könnte die Transaktion die Türen öffnen, um wieder mit Vodafone ins Gespräch zu kommen. Mehrfach waren Verhandlungen mit den Briten zu einem Zusammenschluss großer Konzernteile gescheitert. In den Niederlanden arbeiten die beiden Unternehmen schon zusammen.

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