Kirchen-Skandal

Erzbischof arbeitete für Geheimdienst: Rücktritt!

Ausland
07.01.2007 15:16
Der wegen seiner Geheimdienstvergangenheit unter Druck geratene designierte Warschauer Erzbischof Stanislaw Wielgus hat auf sein Amt verzichtet. Dies teilte der päpstliche Nuntius in Warschau am Sonntag mit. Papst Benedikt XVI. habe den Rücktritt von Wielgus angenommen. Der scheidende Erzbischof Kardinal Jozef Glemp wurde mit der Fortführung der Amtsgeschäfte betraut.
Wielgus hätte am Sonntag ins Bischofsamt eingeführt werden sollen. Statt der feierlichen Amtseinführung fand nun in der Warschauer Johannes-der-Täufer-Kathedrale eine Dankesmesse für Kardinal Jozef Glemp statt, der über 25 Jahre Metropolit von Warschau war. Vor der Kathedrale warteten seit in der Früh hunderte Gläubige, darunter Befürworter und Gegner der kontroversen Amtseinführung von Wielgus. Der beispiellose Rücktritt hat die katholische Kirche in Polen in eine schwere Krise gestürzt.


Der 67 Jahre alte Wielgus hatte am Freitag seine langjährigen Kontakte zum kommunistischen Geheimdienst eingeräumt. Er behauptete allerdings, er habe niemandem geschadet und rief die Gläubigen noch am Samstag in einem in allen Kirchen des Bistums verlesenen Hirtenbrief auf, ihn als Bischof anzunehmen. Zugleich legte er die Entscheidung über seinen Verbleib im Amt in die Hände von Papst Benedikt XVI. Aus dem Vatikan hatte es noch am Freitag geheißen, man habe auch in Kenntnis seiner persönlichen Vergangenheit volles Vertrauen in Wielgus.
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