Gefahr für Kinder

Fahrverbot vor Salzburger Schulen

Salzburg
06.09.2017 21:38

Es war der "Krone"-Aufmacher vom Mittwoch: Der Verkehrsclub Österreich forderte aus Sicherheitsgründen ein Fahrverbot vor Schulen nach Südtiroler Vorbild. Die Stadt macht ernst und wird solche Maßnahmen erlassen. Los geht es bei fünf Volksschulen in Lehen, Morzg, Mülln, Maxglan und im Andräviertel.

Welche Eltern kennen das nicht: Stress in der Früh, Regenwetter draußen, rein ins Auto, die Kleinen schnell vor der Schule oder dem Kindergarten abladen und rasch in die Arbeit. Doch, das notgedrungene Übel entwickelt sich immer mehr zum Problem, sobald alle gleichzeitig die Einrichtungen ansteuern. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen und kleineren Unfällen: "Wir wollen jetzt vor möglichst vielen städtischen Schulen und Kindergärten temporäre Fahr- und Halteverbote erlassen. Denn die Zubringerdienste von Eltern mit dem Auto sind gefährlich und widersinnig. Es gibt immer wieder massive Sicherheitsprobleme. Etwa vor den Volksschulen Lehen I und II, wenn Autofahrer den hier bestehenden Zebrastreifen schlichtweg ignorieren", kündigen Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) und Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) an.

Maßnahmen vorerst vor fünf Volksschulen

Problematisch ist es auch vor der Volksschule in der Faberstraße im Andräviertel, wo Autos kurz vor Schulbeginn verbotenerweise in Zweier- und Dreierreihen halten: "Dem müssen wir im Sinne der Kinder einen Riegel vorschieben", sagt Hagenauer.

Zwar gibt es dort an der Faberstraße schon eine verkehrsberuhigte Zone, die untertags funktioniert, aber eben nicht in der Früh.

Padutsch: "Wir werden uns stadtweit jeden Schul- und Kindergartenstandort ganz genau anschauen und dann die nötigen Maßnahmen treffen." Los geht es wie erwähnt mit den Volksschulen Lehen I und II sowie der Andräschule, dazu kommen die Volksschulen in Morzg, Mülln und Maxglan II.

Polizei: Regelmäßige Schwerpunktkontrollen

Verordnen kann der Verkehrsstadtrat temporäre Fahrverbote in seiner Ressortverantwortlichkeit über das Straßenrechtsamt, nur bei größeren "Eingriffen" in den Verkehr ist ein Gemeinderatsbeschluss notwendig.

Vor der Volksschule Abfalter (zwischen 7 und 8.30 Uhr) und den Gymnasien in der Josef Preis-Allee existieren bereits Fahrverbote, die sich laut Padutsch auch bewährt haben. Immer noch zu wenig genutzt werden hingegen extra eingerichtete "Kiss & Go"-Zonen, wo Eltern ihre Kinder sicher aussteigen lassen können. Unterstützen soll die Aktion vor allem die Verkehrspolizei, die zu Schulbeginn ohnehin Schwerpunktkontrollen macht. Details werden aber erst besprochen.

1600 Fahrten pro Tag in der Früh zur Schule

Der VCÖ meldet, dass in Österreich jedes fünfte Kind zur Schule gefahren wird, bei rund 8000 Kindern an den städtischen Schulen wären das demnach 1600 Autofahrten jeden Tag in der Früh. Padutsch und Hagenauer appellieren an die Eltern, dass ihre Kinder vermehrt zu Fuß, mit dem Rad oder mit den Öffis in die Schule kommen sollen.

Michael Pichler, Kronen Zeitung

JEDERMANN IN SALZBURG ...

… hat es sicher schon bemerkt: Der Schwerpunkt in diesen Tagen liegt auf unseren Kleinen. Die Schulserie, Probleme mit der Kinderbetreuung, Integrationsprobleme und Schulabbrecher, aber auch fröhliche Themen rund um die Schule und den Kindergarten - die "Krone" macht’s zum Thema - auch in den nächsten Tagen.
Unsere Kleinen
Verbote, in diesem Fall für Autos vor der Schule, sind immer der letzte Weg, um etwas zu verhindern, was freiwillig nicht geht. Insofern ist die Entscheidung von Padutsch und Hagenauer eine gute. Es wird zwar Proteste geben, aber was zählen die schon, wenn nur ein Kind weniger verletzt wird.

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