Aus Gehege entführt:

Familie bangt um zahmes Bambi

Oberösterreich
27.08.2017 19:25

Eine Tierarztfamilie in Fischlham bangt um den zweijährigen Rehbock "Momo", der von Hand aufgezogen wurde. Gewissenlose Täter dürften in sein Wildgehege eingebrochen sein und das Bambi gestohlen oder ausgelassen haben. Für Hinweise, die zu ihrer Ausforschung führen, setzt die Familie 2000 Euro Belohnung aus.

Als Siglinde F. (52) am Freitagvormittag ihrem "Momo" Wasser ins 5000 Quadratmeter große Gehege, das im Wald neben ihrem Anwesen liegt, bringen und die gewohnten Streicheleinheiten verabreichen wollte, fehlte von dem Rehbock jede Spur. Ihr vierbeiniger Liebling hatte nicht wie üblich auf Lockrufe reagiert. Als sie das Gatter absuchte, bemerkte sie, dass der Zaun an einer Stelle aufgerissen und niedergetreten worden war.

"Wie Familienmitglied"
Jetzt bangt und hofft sie, dass der zweijährige Bock noch am Leben ist. Die Ungewissheit, was aus "Momo" geworden sein könnte, sei sehr belastend. "Er war für uns wie ein Familienmitglied, ist früher sogar ins Wohnzimmer gegangen", erzählt sie. Auch ihre Herdenschutzhunde haben das Jungreh völlig akzeptiert und sich darum gekümmert.

Mit Müh und Not durchgebracht
Ein Jäger hatte der Tierarztfamilie am 1. Juni 2015 das stark geschwächte Kitz vorbeigebracht. Der Waidmann wusste, dass F. schon früher erfolgreich ein Reh aufgezogen hatte. "Die Rehmutter hat  ,Momo‘ und seinen Zwillingsbruder zuvor im Stich gelassen. Das zweite Kitz war leider nicht zu retten, den ,Momo‘ haben wir mit Müh und Not aber durchbringen können." Die 52-Jährige war für den kleinen Kerl Mutterersatz. "Er hing irrsinnig an mir - anderen Menschen gegenüber war er aber äußerst scheu."

Polizei bittet um Hilfe
Mit nicht einmal drei Wochen wurde "Momo" kastriert, deshalb wuchs ihm kein Geweih. In freier Wildbahn kann "Momo" auf längere Sicht kaum allein überleben: "Uns ist es ein absolutes Rätsel, wieso jemand so etwas macht", ist F. empört. Sie bittet Zeugen, sich an die Polizei Lambach zu wenden: Telefonnummer 0 59 133/41 83.

Jürgen Pachner, Kronen Zeitung

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