Nach Heirat in Haft

Wienerin und verurteilter Mörder erwarten Kind

Österreich
26.08.2017 14:40

"Bloß aus Neugier" begleitete Nicole G. 2015 eine Freundin in die Justizanstalt im oberösterreichischen Garsten. Zu einem Besuch bei einem "Lebenslangen". Sofort verliebte sich die Wienerin in ihn. 2016 heirateten die beiden - hinter Gittern. Jetzt erwartet das ungewöhnliche Paar ein Baby.

"Acht Mal im Jahr", erzählt die Büroangestellte, "dürfen mein Mann und ich in eine Kuschelzelle." Und bei einem "Liebestreffen" vor sechs Wochen sei es passiert: "Ich wurde schwanger. Unser großer Wunsch nach einem Baby hat sich also endlich erfüllt." Dass es vielleicht ohne Vater aufwachsen muss, daran will die 37-Jährige nicht glauben: "Weil mein Schatz zu Unrecht im Gefängnis sitzt."

Mord an einem Obdachlosen
2009 wurde Jürgen G. - damals war er 24 und sein Nachname noch K. - wegen des Mordes an einem Obdachlosen zu lebenslanger Haft verurteilt und von Psychiatern für geistig abnorm erklärt. "Ich weiß, dass mein Mann die Tat nicht begangen hat", sagt Nicole G., und dass er "ein guter Mensch ist". Deshalb will die Frau nun mithilfe des Linzer Anwalts Andreas Mauhart die Wiederaufnahme seines Verfahrens erwirken: "Es haben sich bei mir Zeugen gemeldet, die ihn entlasten."

Und wenn es zu keinem neuen Prozess kommt? "Dann werde ich weiter für Jürgen kämpfen und ihn oft mit unserem Kind im Gefängnis besuchen."

Martina Prewein, Kronen Zeitung

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