Der unter Betrugs- und Untreueverdacht stehende frühere BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner wird wohl nicht vor Weihnachten von Frankreich nach Österreich ausgeliefert werden. Die Anwälte Elsners haben ein neues Gutachten vorgelegt, wonach eine Überstellung "lebensbedrohlich" wäre. Das höchste französische Gericht in Paris verhandelt am Dienstag über Elsners Berufung gegen seine Auslieferung.
Wenn die französischen Berufungsrichter des Cour de Cassation der Argumentation nicht folgen und das Verfahren nicht neu aufrollen, wollen die Anwälte den Europäischen Gerichtshof in Straßburg anrufen. In beiden Fällen wäre die Überstellung aufgeschoben.
ÖGB-Chef Rudolf Hundstorfer sagte am Sonntag, auch wenn Elsner weiter "mit der Medizin spiele, irgendwann wird der Tag kommen, wo er da ist und irgendwann wird der Fall gerichtlich aufgearbeitet". Dass dadurch noch weitere unangenehme Details aus der Affäre rund um die Gewerkschaftsbank aufkommen könnten, fürchtet Hundstorfer nicht. "Alles, was die BAWAG betrifft, liegt am Tisch", sagte ÖGB-Chef. Dennoch bekräftigte er seine Forderung, dass der Banken-Ausschuss im Parlament "so rasch wie möglich" abgeschlossen werden solle.
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