"Big player" Hashem

Terror-Bruder plante Anschlag auf UN-Gesandten

Ausland
28.05.2017 11:16

Der jüngere Bruder des Attentäters von Manchester hat einer britischen Zeitung zufolge einen Terroranschlag auf den deutschen UN-Libyengesandten Martin Kobler geplant. Der für Anfang dieses Jahres vorgesehene Angriff auf einen Konvoi konnte rechtzeitig verhindert werden, allerdings weiß man seitdem, dass der 20-jährige Hashem Abedi ein "Big player" in seiner Islamisten-Terrorzelle ist.

Hashem Abedi wurde, einen Tag nachdem sein älterer Bruder Salman Abedi sich in der Manchester Arena mit einer Nagelbombe in die Luft gesprengt und 22 Menschen mit in den Tod gerissen hatte, am Dienstag in der libyschen Hauptstadt Tripolis verhaftet. Davor war er monatelang unter Beobachtung gestanden - seitdem seine Terrorzelle den Anschlag auf Kobler geplant hatte, wie der "Telegraph" am Sonntag berichtete.

Der 20-Jährige habe seinen Vernehmern vom britischen MI6 und dem libyschen Geheimdienst seitdem zahlreiche Details geschildert. So habe er ausgepackt, dass sowohl er als auch Salman der Terrormiliz Islamischer Staat angehören würden. Nicht nur habe er über den verachtenswerten Plan seines 22 Jahre alten Bruders Bescheid gewusst, er sei sogar bei ihm in Manchester gewesen, während dieser die letzten Vorbereitungen für den Anschlag getroffen habe.

Zuerst Bombenteile eingekauft, dann Eltern besucht
Die Brüder seien dann gemeinsam nach Libyen geflogen, um ihre Eltern zu besuchen, nachdem sie die Teile für die Bombe besorgt hätten, schreibt die "Daily Mail". Salman sei dann alleine wieder nach Großbritannien zurückgekehrt, um seinen tödlichen Plan in die Tat umzusetzen. Seine Eltern hätten ihn nicht gehen lassen wollen, weil sie glaubten, der 22-Jährige sei wegen Gangaktivitäten in Manchester in Gefahr. Im Dezember soll Hashem auch in Deutschland gewesen sein.

Die Eltern der Brüder waren in den 90er-Jahren vor der Herrschaft Muammar al-Gadafis nach Großbritannien geflohen. Später waren Teile der Familie wieder in ihre nordafrikanische Heimat zurückgekehrt. Ob der Vater, Ramadan Abedi, der seine Söhne für nicht fähig hält, so ein Verbrechen begangen zu haben, selbst in extremistische Vorgänge verwickelt ist, ist ebenfalls Gegenstand von Ermittlungen. Der Vater wurde selbst einen Tag nach dem Attentat von Manchester verhaftet.

Derzeit sind elf Personen in Großbritannien in Haft
Bei dem Anschlag nach einem Popkonzert der US-Sängerin Ariana Grande riss der Attentäter 22 Menschen mit in den Tod und verletzte knapp 120 zum Teil schwer. Britische Ermittler gehen davon aus, dass ein Netzwerk hinter der Attacke steckt. In Großbritannien wurden elf Personen festgenommen, darunter auch der ältere Bruder des Attentäters, der 24-jährige Ismail. Zu ihm sind aber noch keine Details bekannt.

Video: Terror-Bestie von Manchester hatte Komplizen

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