In „Harte Bandagen“ nimmt Baum das Zeitalter der Doku-Soaps und Sitcoms auf die Schaufel. Er erweitert das Fernsehspektrum um die Bühnenversion. Sagt er. Aber tut er es wirklich? Für mich stellt es sich als simpel-ärgerliche Überhöhung des Fernsehunwesens dar. Sex als Verkaufsmittel nicht zu vergessen. Und in die Vollen gehen. Das ist nicht komisch, nicht einmal tragikomisch.
Obwohl: Das Team scheint für die Umsetzung zu brennen. Regisseur Steffen Höld macht der Quotenschlacht Feuer, Jana Heim liefert eine klinische Optik mit (voyeuristischem Seiten-)Blick auf die Hinterbühne, Cornelia Kraske schneidert sexy Klamotten für die Damen, Altbackenes für die Herren. Richtig sehenswert ist diesmal das Ensemble: Matthias Hack als Ober-TV-Macho, Margot Binder als seine Konkurrentin, Theo Helm als Hosentaschen-Borat, Ingrid Höller als verhuschte Sex-Kaufsüchtige. Voll Fleisch und Blut: Maxi Blaha als Wurstverkäuferin und Eckart Schönbeck als aggressiver Exekutor.
Foto: Herzenberger
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