Sperre nach Unfall

Whats App rettete die Matura

Salzburg
05.05.2017 20:18

WhatsApp rettete am Freitag die Matura an den Höheren Schulen in St. Johann. Ein Tanklaster war auf der Großarler Landesstraße umgekippt und blockierte den Weg. Über WhatsApp wurden die Großarler Schüler zeitig informiert. So kamen sie über Umwege trotzdem pünktlich zur Matura.

Zuerst zum Unfall: Dem Lenker (41) eines Tanklasters brach gegen 6 Uhr in einer Rechtskurve knapp vor St. Johann das Heck aus. Der Lkw kippte um. Über ein Leck im Tank flossen knapp 500 Liter Diesel aus. Die Straße musste gesperrt werden. Die Feuerwehren aus St. Johann und Großarl errichteten Ölsperren bei einem Kanal, in einem Bach und in der Großarler Ache. "Am Ende haben wir die Straße mit der Kehrmaschine gereinigt", so Einsatzleiter Johann Überbacher.

Für gut ein Dutzend 18-Jährige aus Großarl bedeutete die Sperre, dass der Schulweg blockiert war. Das ausgerechnet am Tag der Zentralmatura in Englisch!

Der 18-jährige Lukas Seer kam rechtzeitig zur schriftlichen Matura. (Bild: L. Seer)
Der 18-jährige Lukas Seer kam rechtzeitig zur schriftlichen Matura.

2,5 Kilometer Fußmarsch zur Schule in St. Johann

"Wir haben eine WhatsApp-Gruppe in Großarl. Da haben die Schüler rechtzeitig die Info bekommen, dass es eine Sperre gibt", schildert Lukas Seer (18). Er und die anderen bewiesen Organisationstalent. "Ich bin selbst bei der Feuerwehr und wusste dass unser Kommandant bei der Unfallstelle ist. Ich habe ihn angerufen und gefragt, ob man irgendwie dort vorbeikommt. Er meinte, man kann die Stelle zu Fuß passieren."

Dank rechtzeitiger Info kamen Schüler pünktlich

Lukas Seer ließ sich von seinem Vater zur Unfallstelle fahren. Von dort ging es zu Fuß weiter. Am Ende der Straßensperre, nach 2,5 Kilometer, wartete schon ein Schulkollege mit dem Auto auf ihn. "Der hat mich dann bis in die HAK gebracht. Ich war um 8.15 Uhr da. Um 8.30 begann die Matura." Lukas Seer besucht eigentlich die HTL in Saalfelden. Wegen Platzmangels wurde aber die Mechatronik-Klasse in die HAK nach St. Johann verlegt.

Drei Mädchen vom Elisabethinum und aus der HAK konnten mit dem Postbus bis zur Unfallstelle fahren, ebenfalls zu Fuß gehen und dann ein Taxi nehmen. Sie schrieben ihre Matura ebenso pünktlich, wie alle anderen Großarler, die sich Privatfahrten organisierten.

Manuela Kappes, Kronen Zeitung

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