Basis der Studie ist die so genannte Barker-Hypothese, die vor etwa 15 Jahren einen direkten Zusammenhang zwischen geringem Geburtsgewicht und der Neigung zu Herz-Kreislauferkrankungen herstellte. In der Entwicklung des Fötus gibt es sensible kurze Phasen, in denen bestimmte Stoffwechselfunktionen eingestellt werden. Bei einer Unterernährung etwa arbeitet der Organismus auf Hochtouren, um eine maximale Verwertung zu erreichen. Diese Anpassung ist irreversibel und gilt damit lebenslang. Wenn also später eine normale Ernährung erfolgt, wird diese überproportional gut verwertet und sorgt damit für Übergewicht.
Ging man bisher davon aus, dass Insulinresistenz beispielsweise erst mit einer falschen Ernährung und ungesunder Lebensweise im Erwachsenenalter erworben wird, konnte nun gezeigt werden, dass bereits im Mutterleib die Insulinresistenz geprägt werden kann. Das führe zu einem grundlegend neuen Verständnis von Diabetes, hieß es bei der Charité. Weitere Forschungen sollen untersuchen, wie dieser sensible Mechanismus funktioniert und ob im Krankheitsfall sogar ein "Re-Programmieren" möglich sein könnte.
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