Ballonfahren

Eine Reise durch das Luftmeer

Kärnten
18.03.2017 23:50

Hubert Kusternigg ist schon seit 37 Jahren Ballonfahrer aus Leidenschaft. Auch mit seinen 65 Lenzen hebt er immer noch voller Begeisterung ab.

"Ballonfahren ist ein Morgensport, da bleibt man frisch und knusprig", scherzt Hubert, der schon seit fünf Uhr früh die Wetterkarten akribisch studiert. Auf dem Krumpendorfer Sportplatz geht es vor der großen Fahrt an den Aufbau des "gelben Riesen". Die Korbstützen werden montiert und das Herzstück, der Brenner, aufgesetzt. Man erkennt sofort, dass Hubert ein routinierter Haudegen ist. Jeder Handgriff sitzt.

Beim Ausrollen des 195 Kilogramm schweren Ballons packen auch die Passagiere tüchtig mit an. Vorsichtig wird der Ballon auf der Wiese ausgerollt. Jetzt kommt erstmals Technik zum Einsatz: Mit einem Druckbelüfter wird Luft in den Ballon geblasen und mit ersten Feuerstößen aus dem Brenner erwärmt. Wie von Geisterhand stellt sich der Ballon samt Korb auf.

Jetzt heißt es, schnell einsteigen. Ein letzter Feuerstoß, und schon geht es himmelwärts. Hubert: "Ich war 14 Jahre alt, als ich das erste Mal mit der Ballonfahrt zu tun hatte. Das heute ist bereits meine 1427. Fahrt!"

Warum spricht man eigentlich von Ballonfahren und nicht von Fliegen? "Als der Heißluftballon von den Brüdern Montgolfier 1783 erfunden wurde, gab es noch keine Flugzeuge, die fliegen. Man übernahm also die Begriffe aus der Schifffahrt", erklärt Kusternigg.

Während wir auf 1500 Meter steigen, genießen alle im Korb die einmalige Fernsicht an diesem wolkenlosen Tag. Mit an Bord sind Antje, Sigi und Ernst, die von der Aussicht überwältigt sind.

Nach der Landung im Rosental wird der Ballon abgebaut und in den Hänger geladen. Mit dem Auto geht es zurück zum Start. Dort erwartet uns ein besonderes Ritual die Ballonfahrertaufe. Nach dem Jungfernflug bekommen alle fiktive Adelstitel verliehen. Dabei wird ein Büschel Haare angesengt und mit "Taufwasser" gelöscht. Auch ich, Graf Christian, luftgeprüfter Reporter von Krumpendorf bis ins Rosental, gehöre jetzt zu diesem erlesenen Kreis.

Christian Spitzer, Kärntner Krone

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