Acht Monate nach Einführung des sektoralen Bettelverbots gehen die Wogen wieder hoch. Die FPÖ fordert in der Innenstadt temporäre Zivilkontrollen durch die Ordnungswache. Bettelbanden haben sich auf die neue Situation eingestellt und schnorren nun Passanten im Vorbeigehen um Geld an - zum Teil sehr aufdringlich!
Im Vergleich zum Dezember 2015 ist im letzten Monat die Zahl der Bettelei-Delikte von 147 auf den historischen Tiefststand von 49 zurückgegangen. Dennoch könnte das 2016 politisch so heiß diskutierte Thema auch heuer wieder den Linzer Gemeinderat beschäftigen.
Die FP brachte bei SP-Stadtchef Klaus Luger einen Antrag zu temporären Kontrollen der Ordnungswache in zivil ein. "Weil die organisierten Bettelbanden die derzeitigen Patrouillengänge unterlaufen. Zum Teil werden Späher eingesetzt, die Alarm schlagen, sobald sie die roten Jacken des Ordnungsdienstes sehen", spricht der freiheitliche Stadtvize Detlef Wimmer von einer neuen Taktik.
Schnorrer tauchen in der Menschenmenge unter
Statt im Sitzen wird nun vermehrt im Vorbeigehen geschnorrt. Das aggressive Betteln wird aber in Anwesenheit der Beamten eingestellt und die Schnorrer tauchen in der Menschenmenge unter. Der Nachweis einer Straftat sei also unmöglich. Deshalb verlangt die FPÖ Kontrollen ohne Uniform. In Absprache mit der Polizei soll die Stadtwache nur an bestimmten Tagen und zu gewissen Uhrzeiten die Kontrollgänge durchführen. "Bereits vor vier Jahren haben sich die Zivilkontrollen gut bewährt. Leider wurden sie vom damaligen Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ) durch Weisung an die Geschäftsführung eingestellt", rechnet Wimmer nicht mit Unterstützung der SPÖ. Die ÖVP sprach sich bereits im letzten Frühjahr für Zivilkontrollen durch die Stadtwache in Linz aus.
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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