Rettung in Kroatien

67 Flüchtlinge in Kleintransporter gepfercht

Ausland
18.12.2016 15:04

Die kroatische Polizei hat am Samstagabend in der Nähe von Zagreb Dutzenden Flüchtlingen das Leben gerettet. Wie Innenminister Vlaho Orepic berichtete, waren 67 Afghanen und Pakistaner in einem Kleintransporter mit britischem Kennzeichen auf nur zehn Quadratmetern eingepfercht worden. Viele seien durch das Einatmen von Kohlenmonoxid und Unterkühlung bereits bewusstlos gewesen. Sie wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.

Die beiden geflüchteten Fahrer des Schlepperautos konnten inzwischen festgenommen werden, teilte die Polizei mit. Es handle sich um Bulgaren. Die aufgegriffenen Flüchtlinge sollen nach ihrer Genesung wieder nach Serbien abgeschoben werden, von wo sie gekommen seien, hieß es weiter. Ob dies rechtlich so einfach möglich ist, wenn die Menschen in Kroatien einen Asylantrag stellen, ist allerdings fraglich.

Das Video zeigt, wie einer der Geretteten in die Notaufnahme gebracht wird:

Im vergangenen Jahr war über die Balkanroute von Griechenland über Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien über eine Million Menschen nach Österreich und vor allem Deutschland gekommen. Seit März ist die Route jedoch weitgehend mit Grenzzäunen abgeriegelt. Dennoch haben es 2016 nach Angaben der Grenzschutzbehörde Frontex rund 180.000 Flüchtlinge auf dieser Transitroute nach Westeuropa geschafft.

Parallelen zum Flüchtlingsdrama auf der A4
Der Vorfall in Kroatien weckt Erinnerungen an das Flüchtlingsdrama auf der A4 im August 2015. Damals waren 71 Menschen, darunter mehrere Kinder, in einem versperrten Kühllaster erstickt. Der Wagen war von den Schleppern in einer Pannenbucht bei Parndorf im Bezirk Neusiedl am See abgestellt worden.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele