Nach Entlassungen

“Gleis-Affäre”: Lehrerin bittet um zweite Chance

Österreich
12.07.2016 16:46

Die "Gleis-Affäre" spaltet das Land: Auf der einen Seite stärken Elternvertreter den entlassenen Lehrerinnen den Rücken und hoffen auf einen Verbleib. Auf der anderen Seite begrüßen viele die Entscheidung des Wiener Stadtschulrates, die Pädagoginnen zu entlassen. Eine betroffene Lehrerin bezieht nun Stellung.

"Meine Schüler sind mein Leben, und ich bin eine wichtige Bezugsperson für sie" - mit diesen Worten meldet sich nun eine der vier Lehrerinnen zu Wort und bittet um eine zweite Chance.

Rückblick: Wie berichtet, war die Volksschullehrerin aus Wien-Döbling mit drei Kolleginnen, weiteren sieben erwachsenen Begleitpersonen und insgesamt 83 Kindern am 28. Juni auf einem Schulausflug auf der Burg Kreuzenstein in Niederösterreich. Bei der Rückfahrt nach Wien wäre es beinahe zu einer Tragödie gekommen: Die Erwachsenen lotsten die Schüler unter einem bereits geschlossenen Bahnschranken über die Gleise, um den einfahrenden Zug noch zu erwischen.

Eltern proben Aufstand
Kurz danach soll auf dem Gleis von Wien kommend ein Regionalzug durch die Station Leobendorf-Burg Kreuzenstein gebraust sein. Ein Augenzeuge erstattete Anzeige. Gegen alle Beteiligten laufen Ermittlungen wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung. Der Wiener Stadtschulrat feuerte drei junge Lehrerinnen, gegen eine pragmatisierte Pädagogin wurde ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Doch die Eltern der Schulkinder, unter ihnen auch ORF-"Zeit im Bild"-Moderater Stefan Gehrer, proben den Aufstand: Sie stärken den gefeuerten Lehrerinnen den Rücken.

"Kinder waren durchgezählt"
"Es liegt hier kein strafbarer Tatbestand und vor allem kein Entlassungsgrund vor", sagt auch Anwalt Gerold Beneder, der eine Lehrerin vertritt, im Gespräch mit der "Krone". "Als der besagte Regionalzug am anderen Gleis durchfuhr, waren die 83 Kinder und die Erwachsenen längst im Zug. Die Kinder waren durchgezählt. Es waren also zwei Minuten vergangen. Der Zugführer sagte, dass niemand mehr auf den Gleisen war."

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