Dafür legten sie Schätzungen der britischen Regierung von 2014 zugrunde und setzen voraus, dass keinerlei Gegenmaßnahmen getroffen werden. Für Europa würde dies einen Anstieg von jetzt etwa 23.000 auf 400.000 Tote bedeuten. Damit würden dann mehr Menschen an multiresistenten Keimen sterben als an Krebs, so die Autoren.
Jeder zehnte Krankenhauskeim multiresistent
In Deutschland geht das Bundesgesundheitsministerium von insgesamt 400.000 bis 600.000 Patienten aus, die jedes Jahr durch medizinische Behandlungen Infektionen bekommen - und von bis zu 15.000 Toten. Gut ein Zehntel dieser Krankenhauskeime gilt heute als multiresistent (MRSA). Das heißt, sie reagieren nicht mehr auf gängige Antibiotika.
30 Prozent aller Antibiotika-Gaben unnötig
Jährlich bekommen laut Studie rund ein Drittel aller Krankenversicherten ein Antibiotikum verschrieben. Autorin Elisabeth Meyer vom Charite-Institut für Umweltmedizin und Hygiene geht davon aus, dass etwa 30 Prozent aller Antibiotika in der Humanmedizin nicht notwendig sind.
WHO will globales Aktionsprogramm starten
Die Weltgesundheitsorganisation WHO will dazu ein globales Aktionsprogramm starten. Auch beim G7-Treffen wurde das Thema auf die Agenda gesetzt. Die deutschen Grünen im Bundestag verlangen Maßnahmen gegen Antibiotika-Missbrauch in der Massentierhaltung. "Für Menschen überlebenswichtige Reserveantibiotika müssen im Stall sofort verboten werden", forderte Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter.
Angaben gem ECG und MedienGesetz: Medieninhaber, Hersteller und Herausgeber bzw. Diensteanbieter Krone Multimedia GmbH & Co KG (FBN 189730s; HG Wien) Internetdienste; Muthgasse 2, 1190 Wien
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB).