Entwickelt wurde das Programm an der Universität Alberta in Kanada unter der Leitung von Michael Bowling. Schon seit 2003 arbeite sein Team daran, den "perfekten Spieler" zu entwickeln, sagte Bowling. "Einen Spieler, der gegen die derzeit besten Menschen nicht verliert, der gegen keine Strategie verliert."
2008 gelang den Forschern ihr erster Durchbruch: Ihr Poker-Programm "Polaris" trug bei einem Turnier in Las Vegas gegen sechs professionelle Poker-Spieler, bei dem beide Seiten dieselben Karten erhielten, den Gesamtsieg davon. Drei Spiele gewann "Polaris", zwei verlor das Programm, eine Partie endete unentschieden.
Menschliche Spieler chancenlos
Mit der weiter verbesserten Version des Programms namens "Cepheus" sei die wissenschaftliche Erkenntnis nunmehr so weit fortgeschritten, dass kein einziger Mensch mehr eine statistisch messbare Chance gegen den Computer habe, selbst wenn er das ganze Leben lang Texas Hold'em spielte, so Bowling. Das von seinem Team entwickelte System sei "so gut wie perfekt".
Ähnliche Entwicklungen gab es bereits beim computerisierten Dame- und Schachspiel. 1994 war das Programm "Chinook" das erste, das eine Dame-Weltmeisterschaft gewann. 1997 wurde der Weltklasse-Spieler Garry Kasparow vom Schachcomputer "Deep Blue" geschlagen. Poker-Partien zu berechnen ist jedoch noch komplexer, weil die Spieler jeweils nur über "unvollständige Informationen" verfügen.
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