Mit der quantenoptischen Bodenstation „Marietta Blau“ am Hafelekar steht seit wenigen Tagen ein neues Spiegelteleskop für Innsbrucker Quantenphysiker. Die Station ist ein bedeutender Schritt in Richtung eines weltumspannenden Quanteninternets.
Eine ganz besondere technische Innovation gibt es seit wenigen Tagen am Hafelekar. Mit „Marietta Blau“ wurde dort eine neue quantenoptische Bodenstation der Universität Innsbruck errichtet. Diese verfügt über ein Spiegelteleskop, das sich nicht nur für die Beobachtung von Himmelskörpern eignet, sondern sich mittels Quantenkommunikation auch mit weit entfernten Zentren verbinden kann.
Auf 2265 Metern Höhe entstand somit eine Schnittstelle zwischen Weltraum und Labor, in der Physiker sich der Erforschung weltraumgestützter Quantenkommunikation widmen können. Das Kernstück der Station ist ein Ritchey-Chrétien-Teleskop mit einem ein Meter großen Spiegel, das Signale von bestehenden und geplanten Quantensatelliten empfangen kann. Diese kreisen in 600 Kilometern Höhe um die Erde. Die Bauteile wiegen mehr als fünf Tonnen.
Geschichtsträchtiger Ort
Die quantenoptische Bodenstation „Marietta Blau“ steht an einem wissenschaftsgeschichtlich bedeutsamen Ort: Hier gründete der spätere Physik-Nobelpreisträger Victor Franz Hess 1931 eine Forschungsstation zur Beobachtung der von ihm entdeckten kosmischen Höhenstrahlung. Auch die Namenspatronin des unmittelbar neben der historischen Station errichteten Quantenteleskops, Marietta Blau (1894-1970), arbeitete mit Daten vom Hafelekar und machte bahnbrechende Entdeckungen. Eine entsprechende Würdigung ihrer Arbeit blieb der Kernphysikerin jüdischer Herkunft jedoch lange verwehrt.
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